Stichprobenmittelwert: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 22. November 2018, 15:43 Uhr
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Grundbegriffe
Stichprobenmittelwert
Eine der wichtigsten Stichprobenfunktionen ist der Stichprobenmittelwert .
Das arithmetische Mittel der Stichprobe ist eine Funktion der Stichprobenvariablen :
Vor der Ziehung der Stichprobe sind die Stichprobenvariablen Zufallsvariablen, so dass der Stichprobenmittelwert ebenfalls eine Zufallsvariable ist.
Nach der Ziehung der Stichprobe liegen die konkreten Stichprobenwerte vor und der Stichprobenmittelwert realisiert sich zu dem Wert
Parameter des Stichprobenmittelwertes
Es sei eine Verteilung der Grundgesamtheit , der Erwartungswert der Grundgesamtheit und die Varianz der Grundgesamtheit vorausgesetzt.
Im folgenden werden nun die drei wichtigsten Parameter des Stichprobenmittelwertes beschrieben, der Erwartungswert des Stichprobenmittelwertes, die Varianz des Stichprobenmittelwertes und die Standardabweichung des Stichprobenmittelwertes.
Diese Ergebnisse gelten unabhängig von der konkreten Form der Verteilung des Stichprobenmittelwertes.
Erwartungswert des Stichprobenmittelwertes
Für den Erwartungswert des Stichprobenmittelwertes ergibt sich bei einer einfachen Zufallsstichprobe und bei einer uneingeschränkten Zufallsstichprobe
Varianz des Stichprobenmittelwertes
Für die Varianz des Stichprobenmittelwertes ergibt sich:
- bei einer einfachen Zufallsstichprobe
- bei einer uneingeschränkten Zufallsstichprobe
Wenn die Varianz der Grundgesamtheit unbekannt ist, muss sie unter Verwendung der Stichprobenfunktion aus der Stichprobe geschätzt werden.
In den obigen Formeln muss die wahre Varianz durch die Stichprobenfunktion ersetzt werden, wodurch man für die Varianz des Stichprobenmittelwertes nur eine Schätzung erhält:
- für eine einfache Zufallsstichprobe
- für eine uneingeschränkte Zufallsstichprobe
Hierbei bezeichne der Faktor die Endlichkeitskorrektur.
Standardabweichung des Stichprobenmittelwertes oder Standardfehler
Für die Standardabweichung des Stichprobenmittelwertes ergibt sich:
- bei einer einfachen Zufallsstichprobe
- bei einer uneingeschränkten Zufallsstichprobe
wobei die Endlichkeitskorrektur bezeichne.
Die Standardabweichung einer Stichprobenfunktion wird oft auch als Standardfehler bezeichnet.
Zusatzinformationen
Herleitung des Erwartungswertes des Stichprobenmittelwertes
Es sei eine Verteilung der Grundgesamtheit , der Erwartungswert der Grundgesamtheit und die Varianz der Grundgesamtheit vorausgesetzt.
Die Stichprobenvariablen besitzen alle die gleiche Verteilung , den Erwartungswert und die Varianz .
Unter Verwendung der für Linearkombinationen von Zufallsvariablen gültigen Regeln ergibt sich:
wobei berücksichtigt wurde.
Dieses Ergebnis resultiert sowohl für eine einfache Zufallsstichprobe als auch für eine uneingeschränkte Zufallsstichprobe.
Darüber hinaus ist ersichtlich, dass für Stichproben jeden Stichprobenumfanges gilt.
Herleitung der Varianz des Stichprobenmittelwertes
Es sei eine Verteilung der Grundgesamtheit , der Erwartungswert der Grundgesamtheit und die Varianz der Grundgesamtheit vorausgesetzt.
Die Stichprobenvariablen besitzen alle die gleiche Verteilung , den Erwartungswert und die Varianz .
Einfache Zufallsstichprobe
Für eine einfache Zufallsstichprobe ergibt sich:
Da für alle ist und bei einer einfachen Zufallsstichprobe wegen der Unabhängigkeit der Stichprobenvariablen gilt, resultiert
Aus diesem Ergebnis wird deutlich, dass die Varianz des Stichprobenmittelwertes kleiner ist als die Varianz der Zufallsvariablen in der Grundgesamtheit und immer kleiner wird, je größer der Stichprobenumfang wird.
Für großes konzentriert sich die Wahrscheinlichkeitsverteilung von relativ eng um den Erwartungswert .
Uneingeschränkte Zufallsstichprobe
Die Herleitung der im Falle einer uneingeschränkten Zufallsstichprobe ist in ähnlicher Weise wie bei der einfachen Zufallsstichprobe zu führen, ist aber wegen der Abhängigkeit der Stichprobenvariablen aufwendiger.
Bezüglich der Endlichkeitskorrektur kann für große Grundgesamtheiten näherungsweise
gesetzt werden, womit sich eine approximative Endlichkeitskorrektur von ergibt. Darin ist der Auswahlsatz der Stichprobe.
kann bei einer uneingeschränkten Zufallsstichprobe nicht größer als werden.
Für einen festen Stichprobenumfang strebt die Endlichkeitskorrektur mit wachsendem gegen 1:
In praktischen Anwendungsfällen kann deshalb die Endlichkeitskorrektur vernachlässigt werden, wenn bezüglich genügend klein ist. Faustregel: bei einem Auswahlsatz von .
Allerdings erhält man dann nur einen Näherungswert für .