Grundbegriffe
Standardnormalverteilung
Sei
eine standardisierte Zufallsvariable mit
Die Zufallsvariable
gibt die Werte der Zufallsvariablen
als Abweichungen von ihrem Erwartungswert in Einheiten der
Standardabweichung an.
Wenn
normalverteilt ist, dann ist auch
normalverteilt. Die Normalverteilung von
wird dann als Standardnormalverteilung
bezeichnet.
Dichtefunktion der Standardnormalverteilung:
Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung:
Erwartungswert und Varianz der Standardnormalverteilung:
Für die Standardnormalverteilung ist die Verteilungsfunktion tabelliert.
Die Dichtefunktion bzw. Verteilungsfunktion geben die nachfolgenden Grafiken wieder.
Zusatzinformationen
Standardisierte Normalverteilung und Standardnormalverteilung
Eine Tabellierung der Verteilungsfunktion der Normalverteilung für alle praktisch relevanten Werte von
und
ist nicht möglich.
Man kann jede gegebene Normalverteilung in eine spezielle Normalverteilung transformieren und diese dann tabellieren.
Es bietet sich an, als spezielle Verteilung diejenige Normalverteilung zu wählen, die den Erwartungswert
, und die Standardabweichung
besitzt, also die Standardnormalverteilung.
Beziehung zwischen
Verteilung und standardisierter Normalverteilung:
Aus
bzw.
folgt:
Die Bedeutung der standardisierten Normalverteilung liegt darin, dass es zu jeder normalverteilten Zufallsvariablen
eine linear transformierte Zufallsvariable
gibt, die der Standardnormalverteilung folgt.
Bei Verwendung der Tabelle der Dichtefunktion und der Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung ist zu beachten, dass zumeist nur die positiven Werte von
tabelliert sind.
Die Tabellierung der Standardnormalverteilung für negative
-Werte ist aufgrund der Symmetrie der Normalverteilung nicht erforderlich, da
gilt.
Beispiele
Standardisierte Normalverteilung
Gegeben sei eine Zufallsvariable
, die
-verteilt ist.
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit P(X ≤ x) mit x = 125
|
|
|
|
|
|
|
|
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,38% nimmt die Zufallsvariable
Werte von höchstens 125 an.
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit P(X ≥ x) mit x = 115,6
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 5,94% nimmt die Zufallsvariable
Werte von mindestens 115,6 an.
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit P(X ≤ x) mit x = 80
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,275% nimmt die Zufallsvariable
Werte von höchstens 80 an.
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit P(X ≥ x) mit x = 94,8
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 69,85% nimmt die Zufallsvariable
Werte von mindestens 94,8 an.
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit P(x_u ≤ X ≤ x_o) mit x_u = 88,8 und x_o = 132
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 86,8% nimmt die Zufallsvariable
Werte im Intervall
an.
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit P(x_u ≤ X ≤ x_o) mit x_u = 80,4 und x_o = 119,6
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% nimmt die Zufallsvariable
Werte im Intervall
an.
Gesucht ist der Wert x der Zufallsvariablen X, so dass 76,11% der Realisationen von X höchstens gleich x sind
|
|
|
|
|
|
|
|
Für die Wahrscheinlichkeit von 0,7611 findet man aus der Tabelle der Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung den Wert
.
Damit ist
und somit
.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 76,11% nimmt die Zufallsvariable
Werte von höchstens 107,1 an.
Gesucht ist der Wert x der Zufallsvariablen X, so dass 3,6% der Realisationen von X mindestens gleich x sind
|
|
|
|
|
|
|
|
Wegen
findet man für die Wahrscheinlichkeit von 0,964 aus der Tabelle der Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung den Wert
.
Damit ist
und somit
.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 3,6% nimmt die Zufallsvariable
Werte von mindestens 118 an.