Schwankungsintervall
Aus MM*Stat
Grundbegriffe
Schwankungsintervall, Sicherheits- und Überschreitungswahrscheinlichkeit
Ein Schwankungsintervall für die Zufallsvariable ist ein Bereich mit festen Grenzen und , in dem die Zufallsvariable Realisationen mit einer vorgegebenen Sicherheitswahrscheinlichkeit annimmt, d.h. aller Realisationen von liegen in diesem Intervall und aller Realisationen von außerhalb des Intervalls.
wird als Überschreitungswahrscheinlichkeit bezeichnet.
Zentrales Schwankungsintervall
Konstruiert man das Intervall um den bekannten Erwartungswert der Zufallsvariablen derart, dass den beiden Bereichen außerhalb der Grenzen des Intervalls jeweils die gleiche Wahrscheinlichkeit zugeordnet ist, dann heißt
ein zentrales Schwankungsintervall mit der Sicherheitswahrscheinlichkeit
.
Um die Bedeutung der Standardabweichung als Streuungsparameter hervorzuheben, misst man die Abweichung von oftmals in Vielfachen von , so dass das zentrale Schwankungsintervall die Form
hat.
Ist die Zufallsvariable -verteilt, so folgt für
und .
Der Wert kann für die Wahrscheinlichkeit aus der Tabelle der Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung entnommen werden.
Somit ist das zentrale Schwankungsintervall für eine normalverteilte Zufallsvariable mit
und die Wahrscheinlichkeit dieses Intervalls mit
gegeben.
<R output="display">
pdf(rpdf,width=7,height=7) curve(from=-4, to=4, dnorm(x, mean=0, sd=1), xaxt="n", ylab="f(z)", xlab="z", main="Zentrales Schwankungsintervall einer normalverteilten Zufallsvariablen", col="red", ylim=c(0.0,0.4), lty=1, lwd=4, font.lab=2, "xaxs"="i" ,"yaxs"="i", bty="l") abline(v=-2, col="orange", lwd=2) abline(v=2, col="orange", lwd=2)
text(0, 0.15, expression(paste("1-" , alpha)), col = "black", cex=2.5) text(-2.3, 0.01, expression(paste(alpha, "/2")), col = "black", cex=1.2) text(2.3, 0.01, expression(paste(alpha, "/2")), col = "black", cex=1.2) axis( side=1, at=c(-2, 2, 4), labels=c(expression(paste(mu, "-z", sigma)), expression(paste(mu, "+z", sigma)), "z"), tick=FALSE) </R> |
Wegen
,
folgt
.
Für vorgegebenes lässt sich die Sicherheitswahrscheinlichkeit für das zentrale Schwankungsintervall ermitteln, z.B.
Umgekehrt findet man für eine vorgegebene Sicherheitswahrscheinlichkeit den zugehörigen -Wert, z.B. für den Wert .
Beispiele
Schwankungsintervall
Gegeben sei eine Zufallsvariable , die -verteilt ist.
Gesucht ist ein symmetrischer Bereich um den Mittelwert, so dass 99% der Realisationen von in diesem Bereich liegen.
Für die Wahrscheinlichkeit von 0,995 findet man aus der Tabelle der Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung den Wert .
Damit sind
und somit .
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% liegt die Zufallsvariable im Intervall .
<R output="display">
pdf(rpdf,width=7,height=7) curve(from=60, to=140, dnorm(x, mean=100, sd=10), xaxt="n", ylab="f(x)", xlab="x", col="blue", ylim=c(0.0,0.04), lty=1, lwd=4, font.lab=2, "xaxs"="i" ,"yaxs"="i", bty="l") axis( side=1, at=c(60, 74.2, 125.8), labels=c("60", "74,2", "125,8"), tick=FALSE) par(new=TRUE) xx <-c(74.5:125.5, 125.5:74.5) yy <-c(c(dnorm(c(74.5:125.5), mean=100, sd=10)),c(rep(0,52))) polygon(xx, yy, col="grey", border=NA) par(new=TRUE) curve(from=60, to=140, dnorm(x, mean=100, sd=10), xaxt="n", ylab="f(x)", xlab="x", col="blue", ylim=c(0.0,0.04), lty=1, lwd=4, font.lab=2, "xaxs"="i" ,"yaxs"="i", bty="l")
</R> |