Pendel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Geschichte und Funktion'''  
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[[File:Foucaultsches Pendel Dresden (4).JPG|Foucaultsches Pendel Dresden (4)|miniatur|Das Foucaultsche Pendel wurde 1851 erfunden und bildet die Erdrotation ab. Es visualisiert anhand der umfallenden Steine die Umdrehung der Erde. Demnach sind nach 24 Stunden alle Steine vom Pendel umgeworfen worden. Das Pendel wird hier zum zeitanzeigenden Artefakt (siehe [[Uhrzeit]]. Die Technik ist unmittelbar mit der Wahrheit, der Natur, dem Wesen der Zeit verknüpft. Es entbirgt diese im heideggerschen Sinne.]]
Als Pendel wird ein "um eine Achse (ebenes Pendel) oder um einen Punkt (räumliches Pendel) frei dehnbarer Körper bezeichnet, der nach Auslenkung aus seiner Ruhephase unter dem Einfluss einer Kraft (meist der Schwerkraft) eine periodische Schwingung ausführt." <ref>Artikel "Pendel" In: Das große Weltlexikon in 21 Bänden. Band 14. hrsg. von: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Dudenstr. 6, 68167 Mannheim. Berlin 2008. S. 437.</ref> <br/>
Als Pendel wird ein "um eine Achse (ebenes Pendel) oder um einen Punkt (räumliches Pendel) frei dehnbarer Körper bezeichnet, der nach Auslenkung aus seiner Ruhephase unter dem Einfluss einer Kraft (meist der Schwerkraft) eine periodische Schwingung ausführt." <ref>Artikel "Pendel" In: Das große Weltlexikon in 21 Bänden. Band 14. hrsg. von: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Dudenstr. 6, 68167 Mannheim. Berlin 2008. S. 437.</ref> <br/>
Die Konstruktion ergibt das Phänomen, dass nach einmaligem Anstoß die Periodenlänge jeder Schwingung gleich ist. Die Weite der Schwingung ist hierbei unerheblich, abhängig ist die Periodendauer ''T'' nur von der Länge des Pendels.
Die Konstruktion ergibt das Phänomen, dass nach einmaligem Anstoß die Periodenlänge jeder Schwingung gleich ist. Die Weite der Schwingung ist hierbei unerheblich, abhängig ist die Periodendauer ''T'' nur von der Länge des Pendels.

Version vom 28. Oktober 2017, 14:21 Uhr

Begriff


Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen von "pendere" (= hängen) ab.


Geschichte und Funktion


Das Foucaultsche Pendel wurde 1851 erfunden und bildet die Erdrotation ab. Es visualisiert anhand der umfallenden Steine die Umdrehung der Erde. Demnach sind nach 24 Stunden alle Steine vom Pendel umgeworfen worden. Das Pendel wird hier zum zeitanzeigenden Artefakt (siehe Uhrzeit. Die Technik ist unmittelbar mit der Wahrheit, der Natur, dem Wesen der Zeit verknüpft. Es entbirgt diese im heideggerschen Sinne.

Als Pendel wird ein "um eine Achse (ebenes Pendel) oder um einen Punkt (räumliches Pendel) frei dehnbarer Körper bezeichnet, der nach Auslenkung aus seiner Ruhephase unter dem Einfluss einer Kraft (meist der Schwerkraft) eine periodische Schwingung ausführt." [1]
Die Konstruktion ergibt das Phänomen, dass nach einmaligem Anstoß die Periodenlänge jeder Schwingung gleich ist. Die Weite der Schwingung ist hierbei unerheblich, abhängig ist die Periodendauer T nur von der Länge des Pendels.


Medienwissenschaftliche Perspektive


Das Pendel ist nicht nur konkret in Bezug auf taktgebende Verfahren - wie zum Beispiel das Metronom - interessant, sondern unter anderem auch für die Untersuchung der Reaktionszeit. In den 1820er Jahren benutzte der Astronom Bessel ein Pendel, um zu ermitteln, wann sich ein Himmelskörper in das Fadenkreuz des Teleskops schiebt. Bei diesen Versuchen wurde deutlich, dass die Ergebnisse abhängig von der Reaktionszeit des Beobachters sind und somit Schwankungen bis zu einer Sekunde unterliegen.

Die Besonderheit des Pendels liegt hingegen im Nichtvorhandensein dieser Schwankung. Es verhält sich naturgemäß isochron - und da liegt schon im Wort das gesamte Potential dieser Technik. "Iso" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "gleich", "chronos" bezeichnet die Zeit. Die Periodendauer ist gleichbleibend. Die Zeit, die ein Pendel für eine Schwingung benötigt, ist immer die gleiche.[2] Das Pendel ist durch die festgelegte Schwingungsdauer unabhängig vom Medium. In dieser Hinsicht bietet das Pendel hervorragende Voraussetzungen zum Herstellen von Synchronisation. Nur muss die dann bestenfalls von den Systemen selbst hergestellt werden (wie in der Telegraphie), und nicht vom Menschen, dessen Reaktionszeit hier zur Verzögerung und somit zur Störung führt.


Textverweise


  1. Artikel "Pendel" In: Das große Weltlexikon in 21 Bänden. Band 14. hrsg. von: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Dudenstr. 6, 68167 Mannheim. Berlin 2008. S. 437.
  2. Galileo Galilei: Unterredungen und mathematische Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend. Frankfurt a.M. 1998. S. 85.