Pendel

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Begriff


aus dem lateinischen von "pendere" = hängen


Geschichte und Funktion


Als Pendel wird ein "um eine Achse (ebenes Pendel) oder um einen Punkt (räumliches Pendel) frei dehnbarer Körper bezeichnet, der nach Auslenkung aus seiner Ruhephase unter dem Einfluss einer Kraft (meist der Schwerkraft) eine periodische Schwingung ausführt." [1]


Medienwissenschaftliche Perspektive


Das Pendel ist nicht nur konkret in Bezug auf taktgebende Verfahren - wie zum Beispiel das Metronom - interessant, sondern unter anderem auch für die Untersuchung der Reaktionszeit. In den 1820er Jahren benutzte der Astronom Bessel ein Pendel, um zu ermitteln, wann sich ein Himmelskörper in das Fadenkreuz des Teleskops schiebt. Bei diesen Versuchen wurde deutlich, dass die Ergebnisse abhängig von der Reaktionszeit des Beobachters sind und somit Schwankungen bis zu einer Sekunde unterliegen.

Die Besonderheit des Pendels liegt hingegen im Nichtvorhandensein dieser Schwankung. Es verhält sich naturgemäß isochron - und da liegt schon im Wort das gesamte Potential dieser Technik. "Iso" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "gleich", "chronos" bezeichnet die Zeit. Die Periodendauer ist gleichbleibend. Die Zeit, die ein Pendel für eine Schwingung benötigt, ist immer die gleiche.[2] Das Pendel ist durch die festgelegte Schwingungsdauer unabhängig vom Medium. In dieser Hinsicht bietet das Pendel hervorragende Voraussetzungen zum Herstellen von Synchronisation. Nur muss die dann bestenfalls von den Systemen selbst hergestellt werden (wie in der Telegraphie), und nicht vom Menschen, dessen Reaktionszeit hier zur Verzögerung und somit zur Störung führt.


Textverweise


  1. Artikel "Pendel" In: Das große Weltlexikon in 21 Bänden. Band 14. hrsg. von: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Dudenstr. 6, 68167 Mannheim. Berlin 2008. S. 437.
  2. Galileo Galilei: Unterredungen und mathematische Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend. Frankfurt a.M. 1998. S. 85.