§55: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hieroglyphisch-Ägyptische Grammatik

Wechseln zu: Navigation, Suche
K (Klammern verbessert (Unicode-Code nötig))
K (Klammern verbessert (Unicode-Code nötig))
Zeile 37: Zeile 37:
| <b>Defektiv</b>: || {{H|𓊹𓂋𓏏}} || {{H|𓄤𓂋}} || {{U|nṯr.t  }}  || {{U|nfr<b>(.t)</b>}}  ||  
| <b>Defektiv</b>: || {{H|𓊹𓂋𓏏}} || {{H|𓄤𓂋}} || {{U|nṯr.t  }}  || {{U|nfr<b>(.t)</b>}}  ||  
|-
|-
| colspan="3"|<i>oder</i> <b>als Fehler markiert</b> ([[§17]]): || {{U|nṯr.t}}  || {{U|nfr<b>&#x2329;.t&#x232A;</b>}}  || ‘die vollkommen<b>{{Us|〈}}</b>e<b>{{Us|〉}}</b> Göttin’
| colspan="3"|<i>oder</i> <b>als Fehler markiert</b> ([[§17]]): || {{U|nṯr.t}}  || {{U|nfr<b>&#x2329;.t&#x232A;</b>}}  || ‘die vollkommen<b>&#x2329;</b>e<b>&#x232A;</b> Göttin’
|-
|-
| colspan="6"|  
| colspan="6"|  

Version vom 25. Juni 2018, 13:29 Uhr

← zurück §54 weiter §56 →

Adjektive als Attribut

Als Attribut, das ein Substantiv näher bestimmt, steht das Adjektiv hinter dem Substantiv, auf das es sich bezieht, und es kongruiert in der Regel mit dem Beziehungsnomen in Genus und Numerus.

Substantiv Adjektiv-Attribut
(kongruierend)
m.sg 𓊹𓏤 𓄤𓆑𓂋 nṯr nfr ‘der vollkommene Gott’
m.pl 𓊹𓊹𓊹 𓄤𓆑𓂋𓅱 nṯr.(w) nfr.w ‘die vollkommenen Götter’
m.du 𓊹𓊹 𓄤𓆑𓂋𓅱𓏭 nṯr.() nfr.wï ‘die beiden vollkommenen Götter’
f.sg 𓊹𓂋𓏏 𓄤𓂋𓏏 nṯr.t nfr.t ‘die vollkommene Göttin’
f.pl 𓊹𓂋𓏏𓆗𓏪 𓄤𓂋𓏏𓏦 nṯr.(w)t nfr.(w)t ‘die vollkommenen Göttinnen’
f.du 𓊹𓍿𓂋‌𓏏𓏭𓆗𓆗 𓄤𓆑𓂋‌𓏏𓏭 nṯr.tï nfr.tï ‘die beiden vollkommenen Göttinnen’


In der Tat erscheinen aber häufig auch Formen, die scheinbar nicht kongruieren. Wir transkribieren aber in der Regel idealisiert, d.h. wir nehmen an, dass morphologisch Kongruenz vorliegt, dass diese nur in der Schrift nicht erscheint. Damit unterstellen wir eine sog. „defektive Schreibung“ (vgl. §5).

Erwartet: 𓊹𓊹𓊹 𓄤𓆑𓂋𓅱 nṯr.(w) nfr.w ‘die vollkommenen Götter’
Defektiv: 𓊹𓊹𓊹 𓄤𓆑𓂋 nṯr.(w) nfr(.w)

(Anmerkung: Hier sieht man einmal den Effekt der Einklammerung vs. Nicht-Einklammerung des Punktes nach dem Transkriptionssystem von Frank Kammerzell. Während bei der Form nṯr.(w) die Endung zwar nicht als w geschrieben, aber indirekt anhand der Schreibung erkennbar ist (Dreifachschreibung), und der Punkt daher nicht eingeklammert ist, ist die Endung von nfr(.w) nicht anhand der Schreibung erkennbar und der Punkt daher mit eingeklammert.)

Erwartet: 𓊹𓂋𓏏 𓄤𓂋𓏏 nṯr.t nfr.t ‘die vollkommene Göttin’
Defektiv: 𓊹𓂋𓏏 𓄤𓂋 nṯr.t nfr(.t)
oder als Fehler markiert (§17): nṯr.t nfr〈.t〉 ‘die vollkommene Göttin’
Erwartet: 𓊹𓂋𓏏𓆗𓏪 𓄤𓂋𓏏𓏦 nṯr.(w)t nfr.(w)t ‘die vollkommenen Göttinnen’
Defektiv: 𓊹𓂋𓏏𓆗𓏪 𓄤𓂋𓏏 nṯr.(w)t nfr.(w)t
(Hier unterscheidet sich
die Transkription nicht.)


Beim Dual scheint es aber gesichert, dass vertretungsweise auch Plural-Formen (oder gar Singular-Formen) erscheinen.

Erwartet: 𓊹𓊹 𓄤𓆑𓂋𓅱𓏭 nṯr.(wï) nfr.wï ‘die beiden vollkommenen Götter’
pl statt du 𓊹𓊹 𓄤𓆑𓂋𓅱 nṯr.(wï) nfr.w
Erwartet: 𓊹𓍿𓂋‌𓏏𓏭𓆗𓆗 𓄤𓆑𓂋‌𓏏𓏭 nṯr.tï nfr.tï ‘die beiden vollkommenen Göttinnen’
pl statt du 𓊹𓍿𓂋‌𓏏𓏭𓆗𓆗 𓄤𓂋𓏏 nṯr.tï nfr.(w)t

Literaturhinweise

Allen (²2010: Kap. 6.2); Schenkel (⁵2012: Kap. 5.2.2)

Siehe Bibliographie (teilweise mit Links zu online verfügbaren Werken).


Zitieren Sie diese Version dieser Seite:

Daniel A. Werning. 25.6.2018. "§55", Digitale Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache, Humboldt-Universität zu Berlin, http://hdl.handle.net/21.11101/0000-0007-C9C9-4?urlappend=index.php?title=%C2%A755%26oldid=371 (Zugriff: 25.11.2024).

Kommentieren Sie diese Seite hier.

← zurück §54 weiter §56 →