§51: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Hieroglyphisch-Ägyptische Grammatik
(erster Inhalt) |
K (Schützte „§51“ ([Bearbeiten=Nur automatisch bestätigten Benutzern erlauben] (unbeschränkt) [Verschieben=Nur automatisch bestätigten Benutzern erlauben] (unbeschränkt))) |
(kein Unterschied)
|
Aktuelle Version vom 26. Juli 2018, 11:03 Uhr
← zurück §50 | weiter §52 → |
Adverbialsatz und Verbalsatz in Konkurrenz
Wenn es der Kontext erforderlich erscheinen lässt, konnte man im Ägyptischen die Zeitlage oder die modale Färbung (z.B. des Wunsches o.ä.) einer Umstandsbeschreibung explizit ausdrücken, indem man anstelle eines Adverbialsatzes einen Verbalsatz mit Perfektiv, Posterior oder Subjunktiv nutzte. Vergleiche folgende Sätze:
Adverbialsätze (Folge: Subjekt―Prädikatsadverbialphrase):
(nichts) Subjekt Prädikat
(Adverbialphrase)𓅡𓏤𓎡 𓅓𓊪𓏏𓇯 bꜣ⸗k m p.t Ba:m.sg=2sg.m in Himmel:f.sg ‘Dein Ba ist/war im Himmel.’
‘Dein Ba wird/soll/möge im Himmel sein.’
Oder einfach nur ‘… dein Ba im Himmel …’.Partikel 𓇋𓅱 𓅡𓏤𓎡 𓅓𓊪𓏏𓇯 jw bꜣ⸗k m p.t ptkl Ba:m.sg=2sg.m in Himmel:f.sg ‘Dein Ba ist/war im Himmel.’
Hinweis: Ohne Partikel lässt der einfache Adverbialsatz viele Übersetzungen zu. Mit der Partikel jw sind hingegen nur Übersetzungen mit Präsens oder Präteritum wahrscheinlich.
Verbalsätze (Folge: Prädikatsverb―Subjekt):
Partikel Verb Subjekt adverbiale Ergänzung 𓇋𓅱 𓃹𓈖 𓅡𓏤𓎡 𓅓𓊪𓏏𓇯 jw wn bꜣ⸗k m p.t ptkl sein:pfv Ba:m.sg=2sg.m in Himmel:f.sg ‘Dein Ba war im Himmel.’ (explizit: perfektiv) 𓃹𓈖 𓅡𓏤𓎡 𓅓𓊪𓏏𓇯 wn bꜣ⸗k m p.t sein:sbjv Ba:m.sg=2sg.m in Himmel:f.sg ‘Dein Ba soll/möge im Himmel sein.’ (explizit: Subjunktiv) 𓃹𓈖𓈖 𓅡𓏤𓎡 𓅓𓊪𓏏𓇯 wnn(.w) bꜣ⸗k m p.t sein:post Ba:m.sg=2sg.m in Himmel:f.sg ‘Dein Ba wird im Himmel sein.’ (explizit: Posterior)
- Ein Verbalsatz mit wnn ‘sein’ im Anterior (wn.n ‘ist gewesen’) oder Imperfektiv (wnn ‘ist’) ist hingegen so gut wie gar nicht belegt. Für Vergangenheitsaussgen wurde regelmäßig der Perfektiv wn anstelle von Anterior wn.n genutzt. Anstelle eines regelmäßigen Verbalsatzes mit Imperfektiv wnn wurden einige gesonderte Satzmuster mit unregelmäßigen Formen wn und wn.t genutzt (siehe unten §52).
Literaturhinweise
–
Siehe Bibliographie (teilweise mit Links zu online verfügbaren Werken).
Zitieren Sie diese Version dieser Seite:
Daniel A. Werning. 26.7.2018. "§51", Digitale Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache, Humboldt-Universität zu Berlin, http://hdl.handle.net/21.11101/0000-0007-C9C9-4?urlappend=index.php?title=%C2%A751%26oldid=673 (Zugriff: 28.11.2024).
Kommentieren Sie diese Seite hier.
← zurück §50 | weiter §52 → |