§52
Aus Hieroglyphisch-Ägyptische Grammatik
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Existenzsätze
Sätze, die die Existenz oder Nicht-Existenz von etwas ausdrücken (‘Es gibt/gab/… …’ bzw. ‘Es gibt/gab/… … nicht.’), zeigen im Ägyptischen teils besondere Muster, die sich nicht leicht vom übrigen Prädikationssystem heraus verstehen lassen. Überraschend sind insbesondere die möglichen präsentischen Übersetzungen der Formen 𓃹𓈖 wn und 𓂜𓃹𓈖𓏏 n(j) wnt. Die folgende Tabelle gibt typische Konstruktionen an:
𓇋𓅱𓃹𓈖 jw wn mꜣꜥ.t ‘Es gab Ordnung’ (Perfektiv) 𓇋𓅱𓃹𓈖 jw wn mꜣꜥ.t ‘Es gibt Ordnung’ (Perfektiv?) 𓃹𓈖 wn mꜣꜥ.t ‘Es gab Ordnung’ (Perfektiv) 𓃹𓈖 wn mꜣꜥ.t ‘Es soll/wird Ordnung geben’ (Subjunktiv) 𓃹𓈖𓈖 wnn(.w) mꜣꜥ.t ‘Es wird Ordnung geben’ (Posterior) 𓂜𓃹𓈖 n(j) wn mꜣꜥ.t ‘Es gab keine Ordnung’ (Perfektiv) 𓂜𓃹𓈖𓈖 n(j) wnn(.w) mꜣꜥ.t ‘Es wird keine Ordnung geben’ (Posterior) 𓂜𓃹𓈖𓏏 n(j) wn.t mꜣꜥ.t ‘Es gibt keine Ordnung’ (unregelmäßig) 𓂜𓈖𓃹𓈖 nn wn mꜣꜥ.t ‘Es gibt keine Ordnung’ (unregelmäßig)
Beispiel:
𓇋𓅱 𓃹𓈖 𓎛𓆑𓄿𓅱𓆙 𓁷𓏤 𓄋𓏏𓏤𓈋𓏤 𓊪𓆑 (Allen 2010: 281) jw wn ḥfꜣw ḥr wp.t-ḏw pf ptkl sein:pfv(?) Schlange:m.sg auf Scheitel:f.sg=Berg:m.sg dem.fern:m.sg ‘Es gibt eine Schlange auf dem Gipfel jenes Berges.’
Literaturhinweise
Allen (²2010: Kap. 19.13, 20.16, 21.7); Schenkel (⁵2012: Kap. 4.5.2–3, 6.2.2)
Siehe Bibliographie (teilweise mit Links zu online verfügbaren Werken).
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Daniel A. Werning. 26.7.2018. "§52", Digitale Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache, Humboldt-Universität zu Berlin, http://hdl.handle.net/21.11101/0000-0007-C9C9-4?urlappend=index.php?title=%C2%A752%26oldid=674 (Zugriff: 1.10.2024).
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