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Aus Hieroglyphisch-Ägyptische Grammatik
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{{Übergehbar-Beginn}}*) Einige ForscherInnen analysieren die Königsbezeichnung(en) als Folge zweier Nisben: {{U|n(.ï) sw.t}} ‘Der von der Binse’ {{U|bjt(.ï)}} ‘Der Bienenhafte’. Die Binse würde dabei auf Oberägypten, die Biene auf Unterägypten hinweisen. Traditionell wird der Titel daher auch mit ‘König von Ober- und Unterägypten’ und {{U|n(.ï)-sw.t}} als ‘König von Oberägypten’ übersetzt. Dies scheint aber eine spätere, nachträgliche Volksetymologie zu sein. Die ursprünglichen Lemmata {{U|(j)nzw}} und {{U|(j)nzw-bjt}} sind wohl nicht so etymologisierbar. Schreibung und Transkription lassen sich mit Schenkel (1986) folgendermaßen erklären. {{Übergehbar-Ende}} | {{Übergehbar-Beginn}}*) Einige ForscherInnen analysieren die Königsbezeichnung(en) als Folge zweier Nisben: {{U|n(.ï)-sw.t}} ‘Der von der Binse’ {{U|bjt(.ï)}} ‘Der Bienenhafte’. Die Binse würde dabei auf Oberägypten, die Biene auf Unterägypten hinweisen. Traditionell wird der Titel daher auch mit ‘König von Ober- und Unterägypten’ und {{U|n(.ï)-sw.t}} als ‘König von Oberägypten’ übersetzt. Dies scheint aber eine spätere, nachträgliche Volksetymologie zu sein. Die ursprünglichen Lemmata {{U|(j)nzw}} und {{U|(j)nzw-bjt}} sind wohl nicht so etymologisierbar. Schreibung und Transkription lassen sich mit Schenkel (1986) folgendermaßen erklären. {{Übergehbar-Ende}} | ||
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Version vom 25. Juni 2018, 09:55 Uhr
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Moderne Transkriptionen
(1) Mehrere Zeichen und Wörter werden aufgrund neuerer Forschungen heute anders transkribiert, als im Wörterbuch der aegyptischen Sprache angegeben (in Klammern sind teils die Forscher angegeben, die für die jeweiligen Lesungen argumentiert haben).
Alte Transkription (z.B. Wb.) | Moderne Transkription | |||
---|---|---|---|---|
𓁹𓊨 | (Gott) ‘Osiris’ | wsjr | (W)sr(.w) (Zeidler 2000) Js-jr(j) (Allen 2014) |
|
𓈔 | ‘Kupfer’ | bjꜣ(?) | ḥmt | |
𓇓𓏏𓈖 | ‘König’ (s.u.) | nswt, n(j)-swt | nzw (Schenkel 1986) (j)nzw (Schweitzer 2011) |
*) |
𓇓𓏏𓆤𓏏 | ‘Großkönig’ (s.u.) | (nj-)swt bjt(j) | (n)zw-bjt (bzw. (jn)zw-bjt) | |
𓏞 | ‘schreiben’ | zš | zẖʾ, zẖꜣ (vgl. Kammerzell 2005: 186) |
|
𓋴𓏏𓈙 | (Gott) ‘Seth’ | stš | Stẖ | |
𓋨 | ‘Siegel’ | sḏꜣ(?) (Wb. V, 636ff) | ḫtm | |
𓍋 | (Phonogramm) | ꜣb, mr (Schweitzer 2011) | ꜣb, mḥr (Quack 2003; Quack im Druck) |
|
𓁶 | ‘Kopf; auf’ | tp (Schweitzer 2011) | dp (Werning 2004) AR ḏp > MR dp (Peust 2006) |
**) |
𓌐 | ‘erster’ | tpj (Schweitzer 2011) | dpï (Werning 2004) |
Diese Einführung hält sich im Regelfall an die fett gedruckten Lesungen.
*) Einige ForscherInnen analysieren die Königsbezeichnung(en) als Folge zweier Nisben: n(.ï)-sw.t ‘Der von der Binse’ bjt(.ï) ‘Der Bienenhafte’. Die Binse würde dabei auf Oberägypten, die Biene auf Unterägypten hinweisen. Traditionell wird der Titel daher auch mit ‘König von Ober- und Unterägypten’ und n(.ï)-sw.t als ‘König von Oberägypten’ übersetzt. Dies scheint aber eine spätere, nachträgliche Volksetymologie zu sein. Die ursprünglichen Lemmata (j)nzw und (j)nzw-bjt sind wohl nicht so etymologisierbar. Schreibung und Transkription lassen sich mit Schenkel (1986) folgendermaßen erklären.
Theoretisch erwartete Schreibung (nur wenige Male belegt) |
Theoretische Schreib-Variante mit ts für z (so aber nicht belegt) |
Geschriebene, umgestellte Folge (übliche Schreibung) | |
---|---|---|---|
Schreibung: | 𓈖𓊃𓅱 → | *𓈖𓏏𓇓 → | 𓇓𓏏𓈖 |
Schreibungsanalyse: | n-z-w | *n-t-sw | |
Lautung: | /n-t͡s-w/ | */n-t-sw/ | |
Transkription: | nzw |
**) Die Einwände von Schweitzer (2011) gegen die Lesung dp sind nicht stichhaltig (was an anderer Stelle zu zeigen ist). Neben den unzweifelhaften Schreibungen von ‘Kopf’ als 𓂧𓊪 im Amduat (Werning 2004: 196) ist noch folgender, kursivhieroglyphisch geschriebener Beleg hinzuzufügen: 𓂦𓂋𓏛𓂧𓊪𓁶𓏤𓀭 ‘Der ein „sakrales“ Haupt hat’ (Papyrus BM 9971).
(2) Das Platzhaltersymbol „ʾ“ für „ꜣ-oder-w-oder-j“ (sog. „Sekundäres Alif“, §3) wird verwendet in:
Alte Transkription (z.B. Wb.) | Moderne Transkription | ||
---|---|---|---|
𓅐𓏏 | ‘Mutter, (Göttin) Mut’ | mw.t | mʾw.t |
𓊖𓏏𓏤 | ‘Stadt’ | n.t, nw.t, njw.t | nʾ.t |
𓂋𓏤 | ‘Mund, Öffnung’ | rꜣ | rʾ |
𓏏𓏐𓏒 | ‘Brot’ | t | tʾ |
(3) Regelmäßig ungeschriebene halbkonsonantische Laute hat man rekonstruiert für:
Alte Transkription (z.B. Wb.) | Moderne Transkription | ||
---|---|---|---|
𓉐𓏤 | ‘Haus’ | pr | pr(w) |
𓂋𓂝𓇳𓏤 | (Gott) ‘Re’ | rꜥ | Rꜥ(w) |
𓁹𓊨 | (Gott) ‘Osiris’ | wsjr | (W)sr(.w) (siehe oben) |
𓇋𓏠𓈖 | (Gott) ‘Amun’ | jmn | Jmn(.w) |
𓅃 | (Gott) ‘Horus’ | ḥr | Ḥr(.w) |
𓏞𓀀 | ‘Schreiber’ | zš | zẖꜣ(.w) |
𓈞𓏏𓏤 | ‘Gattin, Frau’ | ḥm.t | ḥ(j)m.t |
𓉗𓏏𓏤 | ‘Tempelhaus’ | ḥ.t | ḥw.t |
𓈖 | ‘von’ (vgl. §26 (2)) | n | n(.ï) |
(4) Einzelne Schreibungen mit w wurden als graphisches Phänomen entlarvt.
Alte Transkription (z.B. Wb.) | Moderne Transkription | ||
---|---|---|---|
𓇋𓆑𓄹 | ‘Fleisch’ | j(w)f | jf |
𓇋𓏲𓆑𓄹𓏦 | jwf | j{w}f |
Literaturhinweise
siehe jeweils oben.
Siehe Bibliographie (teilweise mit Links zu online verfügbaren Werken).
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Daniel A. Werning. 25.6.2018. "§19", Digitale Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache, Humboldt-Universität zu Berlin, http://hdl.handle.net/21.11101/0000-0007-C9C9-4?urlappend=index.php?title=%C2%A719%26oldid=342 (Zugriff: 24.11.2024).
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