Time bias: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Begriff'''  
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Der Begriff ''time bias'' kommt in der Debatte um Mediale Maßverhältnisse auf. Dabei handelt es sich um Kategorisierung die im Gegensatz zum räumlichen ''space bias'' auf eine Kategorisierung nach Zeit vornimmt. Harald A. Inns ordnet die Unterscheidung zwischen ''bias of time'' und ''bias of space'' bestimmten materiellen Eigenschaften der medialen Datenträgern zu. Die Verhältnisse sind dabei entweder relativ dauerhaft, schwer und stationär - damit time based - oder leicht, transportabel und vergänglich und daher space biased. <ref>vgll Köster, Ingo, and Kai Schubert. Medien in Raum Und Zeit: Massverhältnisse Des Medialen. Bielefeld: Transcript, 2009. Print. S. 24.</ref>
Der Begriff ''time bias'' ist von der Debatte um Mediale Maßverhältnisse geprägt. Dabei handelt es sich um Kategorisierung die im Gegensatz zum räumlichen ''space bias'' auf eine Kategorisierung nach Zeit vornimmt. Harald A. Inns ordnet die Unterscheidung zwischen ''bias of time'' und ''bias of space'' bestimmten materiellen Eigenschaften der medialen Datenträgern zu. <ref>vgll Köster, Ingo, and Kai Schubert. Medien in Raum Und Zeit: Massverhältnisse Des Medialen. Bielefeld: Transcript, 2009. Print. S. 24.</ref>


'''Medienwissenschaftliche Perspektive'''  
'''Medienwissenschaftliche Perspektive'''  
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Die "space bias" und "time bias" Medien werden in der hiesigen Medienwissenschaft eher mit den zwei zentralen Medienfunktionen speichern und übertragen beschrieben. Medienfunktionen deshalb, da viele Medien beide Funktionen haben können. Eine ausschließende Zuordnung ist deshalb wenig produktiv. Medien haben die grundsätzliche Eigenschaft, dass sie Zeit oder Raum überwinden können.  
Medien die space biased sind legen den Fokus auf die Überwindung des Raums. Um dies zu bewerkstelligen sind diese leicht, transportabel und vergänglich. Time biased Medien sind dagegen ausgelegt auf die Überwindung von Zeit. Die Materialität solcher Medien ist gekennzeichnet durch ihre Dauerhaftigkeit, ihre Schwere und die Tatsache, dass sie stationär sind.
Übertragung ist dabei "space bias". Es gibt einen Raum, eine Distanz die mithilfe der Medienfunktion überbrückt werden soll. Einleuchtende Beispiele sind alle Formen der Tele-kommunikationsmedien wie das Telephon oder der Telegraph.  
 
Speicherung ist im Gegenzug "time bias". Ziel der Medienfunktion ist die Überwindung der Zeit. Hierzu zählen alle Formen der Speichermedien die es ermöglichen Aufzuzeichnen und zu einem anderen Zeitpunkt erlauben die Medien abzurufen.  
Innis Medienbegriff ist weiter als der der hiesigen Medienwissenschaft und bezieht Kulturtechniken mit ein. In Innis Argumentation ist sozialer Wandel oder gesellschaftliche Entwicklung eng gekoppelt am jeweiligen Medienwandel. So analysiert er verschiedene Kulturen anhand der Art und Weise wie sie ihre soziale Kommunikation über Distanz hinweg oder die Weitergabe von Wissen über Zeit hinweg organisieren. Er koppelt dies direkt an die Fähigkeit der jeweiligen Kultur über den Raum oder die Zeit hinweg u bestehen. Seine These lautet, dass eine stabile Kultur beide Seiten miteinander balancieren muss.  
Interessanterweise lässt sich die dritte Medienfunktion Prozessieren nicht ohne weiteres diesen zwei Richtungen oder "bias" zuordnen.
 
Innis sah in den dominanten Medien des frühen 20. Jahrhunderts einen zu starken Fokus auf Medien, die space-biased waren und sorgte sich um eine Vernachlässigung der Zeit. Space-binding Media wie Zeitungen, Radio oder dem Telegraphen waren Auslöser für eine solche Vermutung.  
 
Innis Analyse Endet ebenfalls im frühen 20. Jahrhundert. Das Aufkommen von Computern und deren [[Prozessieren|Prozessierung]]kassiert die Einteilung in Space & Time bias.
 


'''Artefakte'''
'''Artefakte'''

Version vom 31. Oktober 2017, 14:19 Uhr

Begriff


Der Begriff time bias ist von der Debatte um Mediale Maßverhältnisse geprägt. Dabei handelt es sich um Kategorisierung die im Gegensatz zum räumlichen space bias auf eine Kategorisierung nach Zeit vornimmt. Harald A. Inns ordnet die Unterscheidung zwischen bias of time und bias of space bestimmten materiellen Eigenschaften der medialen Datenträgern zu. [1]

Medienwissenschaftliche Perspektive


Medien die space biased sind legen den Fokus auf die Überwindung des Raums. Um dies zu bewerkstelligen sind diese leicht, transportabel und vergänglich. Time biased Medien sind dagegen ausgelegt auf die Überwindung von Zeit. Die Materialität solcher Medien ist gekennzeichnet durch ihre Dauerhaftigkeit, ihre Schwere und die Tatsache, dass sie stationär sind.

Innis Medienbegriff ist weiter als der der hiesigen Medienwissenschaft und bezieht Kulturtechniken mit ein. In Innis Argumentation ist sozialer Wandel oder gesellschaftliche Entwicklung eng gekoppelt am jeweiligen Medienwandel. So analysiert er verschiedene Kulturen anhand der Art und Weise wie sie ihre soziale Kommunikation über Distanz hinweg oder die Weitergabe von Wissen über Zeit hinweg organisieren. Er koppelt dies direkt an die Fähigkeit der jeweiligen Kultur über den Raum oder die Zeit hinweg u bestehen. Seine These lautet, dass eine stabile Kultur beide Seiten miteinander balancieren muss.

Innis sah in den dominanten Medien des frühen 20. Jahrhunderts einen zu starken Fokus auf Medien, die space-biased waren und sorgte sich um eine Vernachlässigung der Zeit. Space-binding Media wie Zeitungen, Radio oder dem Telegraphen waren Auslöser für eine solche Vermutung.

Innis Analyse Endet ebenfalls im frühen 20. Jahrhundert. Das Aufkommen von Computern und deren Prozessierungkassiert die Einteilung in Space & Time bias.


Artefakte


Weiterführendes


Textverweise


  1. vgll Köster, Ingo, and Kai Schubert. Medien in Raum Und Zeit: Massverhältnisse Des Medialen. Bielefeld: Transcript, 2009. Print. S. 24.