Mercury Delay Line

Aus Zeitwörter

Version vom 8. Oktober 2017, 18:59 Uhr von Rameymei (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Begriff''' Die "Mercury Delay Line" ist eine spezielle Umsetzung der "Delay Memory". Anwendung fand diese Methode vor allem am Beginn von Analogen-Rechenm…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Begriff Die "Mercury Delay Line" ist eine spezielle Umsetzung der "Delay Memory". Anwendung fand diese Methode vor allem am Beginn von Analogen-Rechenmaschine als kostengünstigere alternative zu sonst üblichen Arbeitsspeicher in Form von elektrischen Spannungsunterschieden. Verzögerungsleitungen (englisch delay line, korrekt: Laufzeitleitung) dienen der Zeitverschiebung oder temporären Speicherung (Laufzeitspeicher) eines seriellen Signale mittels der Signallaufzeit in einer elektrischen Leitung bestimmter Länge oder auch in einer akustischen Übertragungsstrecke. Die Verzögerungszeit ergibt sich aus der Länge der Leitung, dem Material der Leitung und Wellengeschwindigkeit. Die Leitung kann dabei elektromagnetisch, elektronisch, akustisch oder mechanisch beschaffen sein.

'Geschichte und Funktion

Quecksilber-Laufzeitspeicher bestanden aus einer mit Quecksilber gefüllten Röhre, an deren beiden Enden ein Schwingquarz angebracht war. Durch ein elektrisches Signal wurde einer der beiden Schwingquarze zu mechanischen Schwingungen angeregt und führte zu Ultraschallwellen im Quecksilber, die sich mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit von 1,4 km/s fortsetzen und nach entsprechender Verzögerungszeit den anderen Schwingquarz dazu brachten, ein wiederum elektrisches Signal zu erzeugen. Synchron zum Takt des Rechenwerks wurden die entsprechenden Bitsignale entweder wieder in den Laufzeitspeicher geschickt oder durch andere Bits ersetzt. So konnte man ein serielles Bitmuster einer bestimmten Länge umlaufen lassen und somit speichern. Auf diese Weise erfolgt die Speicherung allein im Quecksilber durch die Signallaufzeit der akustischen Welle, in der ACE waren mit einer Taktrate von 1 MHz und einer Laufzeit von 1,024 ms dies 1024 Bit.

Medienwissenschaftliche Perspektive


Arbeitet mit Zeit an sich.


Basistext: T. Kite Sharpless, Mercury delay lines as a memory unit, in: Proceedings of a Symposium on Large-Scale Calculating Maschinery, Cambridge, Mass. (Harvard University Press) 1948, 103-109