Mercury Delay Line: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Zeitwörter

Wechseln zu: Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Begriff''' Die "Mercury Delay Line" ist eine spezielle Umsetzung der "Delay Memory". Anwendung fand diese Methode vor allem am Beginn von Analogen-Rechenm…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Begriff'''  
'''Begriff''' <br />
 
Die "Mercury Delay Line" ist eine spezielle Umsetzung  der "Delay Memory". Anwendung fand diese Methode vor allem am Beginn von Analogen-Rechenmaschine als kostengünstigere  alternative zu sonst üblichen Arbeitsspeicher in Form von elektrischen Spannungsunterschieden. Verzögerungsleitungen (englisch delay line, korrekt: Laufzeitleitung) dienen der Zeitverschiebung oder temporären Speicherung (Laufzeitspeicher) eines seriellen Signale  mittels der Signallaufzeit in einer elektrischen Leitung bestimmter Länge oder auch in einer akustischen Übertragungsstrecke. Die Verzögerungszeit ergibt sich aus der Länge der Leitung, dem Material der Leitung und Wellengeschwindigkeit. Die Leitung kann dabei elektromagnetisch, elektronisch, akustisch oder mechanisch beschaffen sein.  
Die "Mercury Delay Line" ist eine spezielle Umsetzung  der "Delay Memory". Anwendung fand diese Methode vor allem am Beginn von Analogen-Rechenmaschine als kostengünstigere  alternative zu sonst üblichen Arbeitsspeicher in Form von elektrischen Spannungsunterschieden. Verzögerungsleitungen (englisch delay line, korrekt: Laufzeitleitung) dienen der Zeitverschiebung oder temporären Speicherung (Laufzeitspeicher) eines seriellen Signale  mittels der Signallaufzeit in einer elektrischen Leitung bestimmter Länge oder auch in einer akustischen Übertragungsstrecke. Die Verzögerungszeit ergibt sich aus der Länge der Leitung, dem Material der Leitung und Wellengeschwindigkeit. Die Leitung kann dabei elektromagnetisch, elektronisch, akustisch oder mechanisch beschaffen sein.  


'''Geschichte und Funktion''  
'''Geschichte und Funktion'' <br />


Quecksilber-Laufzeitspeicher bestanden aus einer mit Quecksilber gefüllten Röhre, an deren beiden Enden ein Schwingquarz angebracht war. Durch ein elektrisches Signal wurde einer der beiden Schwingquarze zu mechanischen Schwingungen angeregt und führte zu Ultraschallwellen im Quecksilber, die sich mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit von 1,4 km/s fortsetzen und nach entsprechender Verzögerungszeit den anderen Schwingquarz dazu brachten, ein wiederum elektrisches Signal zu erzeugen. Synchron zum Takt des Rechenwerks wurden die entsprechenden Bitsignale entweder wieder in den Laufzeitspeicher geschickt oder durch andere Bits ersetzt. So konnte man ein serielles Bitmuster einer bestimmten Länge umlaufen lassen und somit speichern. Auf diese Weise erfolgt die Speicherung allein im Quecksilber durch die Signallaufzeit der akustischen Welle, in der ACE waren mit einer Taktrate von 1 MHz und einer Laufzeit von 1,024 ms dies 1024 Bit.
1948 beschreibt T.Kite Sharpless den Quecksilber-Laufzeitspeicher als ökonomisch Sinnvolle from des Arbeitsspeichers für Großrechner. Kernüberlegung ist, statt Informationen auf einem Bauteil mit Hilfe von elektrischer Spannung in zwei stabilen Zuständen zu speichern die Durchlaufzeit der Informationen als Speicher zu verwenden. Kernstück dieses Speichers ist daher eine mit Quecksilber gefüllte Röhre. An beiden Enden der Röhre sind Quarzkristalle angebracht, die bekanntlich angeregt durch elektrische Impulse, mechanische Schwingung erzeugen, logischerweise in der selben Frequenz wie das elektrische Ausgangssignal. Das nun im Ultraschallwellen befindliche Signal setzt sich mit einer langsameren Geschwindigkeit im Quecksilber bis zum zweiten Quarzkristall fort bei dem das Signal wiederum in ein elektrisches Signal übersetzt wird. Dieses Signal muss nach jedem Durchgang wieder etwas verstärkt werden und mit einem Standard Puls re-synchronisiert werden. Entsprechend wurde nun das Signal mit oder ohne Modifikation erneut durch den Speicher geschickt. So konnte ein Speicher alleine Mittels einer bestimmten Länge der Leitung, akustischen Signalen und seiner Umlaufzeit realisiert werden.<ref>T. Kite Sharpless, Mercury delay lines as a memory unit, in: Proceedings of a Symposium on Large-Scale Calculating Maschinery, Cambridge, Mass. (Harvard University Press) 1948, 103-109</ref>
 
'''Medienwissenschaftliche Perspektive'''<br />


'''Medienwissenschaftliche Perspektive'''
-------------
Arbeitet mit Zeit an sich.  
Arbeitet mit Zeit an sich.  


 
'''Textverweise'''
Basistext: T. Kite Sharpless, Mercury delay lines as a memory unit, in: Proceedings of a Symposium on Large-Scale Calculating Maschinery, Cambridge, Mass. (Harvard University Press) 1948, 103-109

Version vom 8. Oktober 2017, 19:30 Uhr

Begriff

Die "Mercury Delay Line" ist eine spezielle Umsetzung der "Delay Memory". Anwendung fand diese Methode vor allem am Beginn von Analogen-Rechenmaschine als kostengünstigere alternative zu sonst üblichen Arbeitsspeicher in Form von elektrischen Spannungsunterschieden. Verzögerungsleitungen (englisch delay line, korrekt: Laufzeitleitung) dienen der Zeitverschiebung oder temporären Speicherung (Laufzeitspeicher) eines seriellen Signale mittels der Signallaufzeit in einer elektrischen Leitung bestimmter Länge oder auch in einer akustischen Übertragungsstrecke. Die Verzögerungszeit ergibt sich aus der Länge der Leitung, dem Material der Leitung und Wellengeschwindigkeit. Die Leitung kann dabei elektromagnetisch, elektronisch, akustisch oder mechanisch beschaffen sein.

'Geschichte und Funktion

1948 beschreibt T.Kite Sharpless den Quecksilber-Laufzeitspeicher als ökonomisch Sinnvolle from des Arbeitsspeichers für Großrechner. Kernüberlegung ist, statt Informationen auf einem Bauteil mit Hilfe von elektrischer Spannung in zwei stabilen Zuständen zu speichern die Durchlaufzeit der Informationen als Speicher zu verwenden. Kernstück dieses Speichers ist daher eine mit Quecksilber gefüllte Röhre. An beiden Enden der Röhre sind Quarzkristalle angebracht, die bekanntlich angeregt durch elektrische Impulse, mechanische Schwingung erzeugen, logischerweise in der selben Frequenz wie das elektrische Ausgangssignal. Das nun im Ultraschallwellen befindliche Signal setzt sich mit einer langsameren Geschwindigkeit im Quecksilber bis zum zweiten Quarzkristall fort bei dem das Signal wiederum in ein elektrisches Signal übersetzt wird. Dieses Signal muss nach jedem Durchgang wieder etwas verstärkt werden und mit einem Standard Puls re-synchronisiert werden. Entsprechend wurde nun das Signal mit oder ohne Modifikation erneut durch den Speicher geschickt. So konnte ein Speicher alleine Mittels einer bestimmten Länge der Leitung, akustischen Signalen und seiner Umlaufzeit realisiert werden.[1]

Medienwissenschaftliche Perspektive

Arbeitet mit Zeit an sich.

Textverweise

  1. T. Kite Sharpless, Mercury delay lines as a memory unit, in: Proceedings of a Symposium on Large-Scale Calculating Maschinery, Cambridge, Mass. (Harvard University Press) 1948, 103-109