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Die Analogtechnik ermöglicht eine nahezu unmittelbare elektromagnetische Signalübertragung. Dadurch besteht eine Synchronizität von Senden und Empfangens eines Signals in der Hinsicht, dass beide Ereignisse zeitlich aneinander gebunden sind.<ref> Hans-Joachim von Braunmühl, Das Magnetophon. Ein neuer Beitrag der Technik für die Bereicherung des Rundfunkprogramms, in: Handbuch des deutschen Rundfunks 1939/1949, Heidelberg / Berlin / Magdeburg (Vowinckel) 1940, 186-190 (186).</ref> Bei der analogen Übertragung eines Fernsehbilds oder einer Radiosendung wird zeitliche Wirklichkeit abgebildet. "Live" bedeutet im technischen Sinne also weder instantan noch zeitgleich, sondern viel mehr "zeitlich gekoppelt". Besonders das die Radiosendung ist im medienarchäologischen und analogtechnischen Sinne immer "live".<ref>Wolfgang, Hagen, Theorien des Radios. Ästhetik und Äther, online unter: http://www.whagen.de/seminare/AETHER/Aether3.htm (zuletzt abgerufen: 25.08.2017)</ref>  
Die Analogtechnik ermöglicht eine nahezu unmittelbare elektromagnetische Signalübertragung. Dadurch besteht eine Synchronizität von Senden und Empfangens eines Signals in der Hinsicht, dass beide Ereignisse zeitlich aneinander gebunden sind.<ref> Hans-Joachim von Braunmühl, Das Magnetophon. Ein neuer Beitrag der Technik für die Bereicherung des Rundfunkprogramms, in: Handbuch des deutschen Rundfunks 1939/1949, Heidelberg / Berlin / Magdeburg (Vowinckel) 1940, 186-190 (186).</ref> Bei der analogen Übertragung eines Fernsehbilds oder einer Radiosendung wird zeitliche Wirklichkeit abgebildet. "Live" bedeutet im technischen Sinne also weder instantan noch zeitgleich, sondern viel mehr "zeitlich gekoppelt". Besonders das die Radiosendung ist im medienarchäologischen und analogtechnischen Sinne immer "live".<ref>Wolfgang, Hagen, Theorien des Radios. Ästhetik und Äther, online unter: http://www.whagen.de/seminare/AETHER/Aether3.htm (zuletzt abgerufen: 25.08.2017)</ref>  


In ihrer Systematik unterscheidet sich die Livesendung von der Archivsendung. Für den Rezipienten ist v.a. bei der Radiosendung nicht erkennbar, ob es sich um welche Form es sich handelt. Durch die Möglichkeit der Speicherung können Ereignisse aufgezeichnet, aber später wiedergegeben werden. In diesem Kontext ist die "live on tape"-Methode ein Zwischenglied. Hierbei werden die unbearbeiteten Ereignisse aufgezeichnet und später unverändert übertragen (im Gegensatz zur Archivsendung, bei der Überarbeitungen und Maipulationen so möglich wie üblich sind). Der Terminus "live on tape" muss medienwissenschaftlich aber kritisch betrachtet werden, da hier kein zeitlicher Zusammenhang zwischen Ereignis und Ausstrahlung mehr besteht.
'''Artefakte'''
'''Artefakte'''
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Version vom 25. August 2017, 15:44 Uhr

Begriff


Der Begriff "Live" bezüglich der Bild- und/oder Tonübertragung bezeichnet ein Übertragungsverfahren bzw. das daraus resultierende Phänomen, das bei der analogen Signalübertragung hergestellt werden kann.

Medienwissenschaftliche Perspektive


Die Analogtechnik ermöglicht eine nahezu unmittelbare elektromagnetische Signalübertragung. Dadurch besteht eine Synchronizität von Senden und Empfangens eines Signals in der Hinsicht, dass beide Ereignisse zeitlich aneinander gebunden sind.[1] Bei der analogen Übertragung eines Fernsehbilds oder einer Radiosendung wird zeitliche Wirklichkeit abgebildet. "Live" bedeutet im technischen Sinne also weder instantan noch zeitgleich, sondern viel mehr "zeitlich gekoppelt". Besonders das die Radiosendung ist im medienarchäologischen und analogtechnischen Sinne immer "live".[2]

In ihrer Systematik unterscheidet sich die Livesendung von der Archivsendung. Für den Rezipienten ist v.a. bei der Radiosendung nicht erkennbar, ob es sich um welche Form es sich handelt. Durch die Möglichkeit der Speicherung können Ereignisse aufgezeichnet, aber später wiedergegeben werden. In diesem Kontext ist die "live on tape"-Methode ein Zwischenglied. Hierbei werden die unbearbeiteten Ereignisse aufgezeichnet und später unverändert übertragen (im Gegensatz zur Archivsendung, bei der Überarbeitungen und Maipulationen so möglich wie üblich sind). Der Terminus "live on tape" muss medienwissenschaftlich aber kritisch betrachtet werden, da hier kein zeitlicher Zusammenhang zwischen Ereignis und Ausstrahlung mehr besteht. Artefakte


Weiterführendes


Textverweise


  1. Hans-Joachim von Braunmühl, Das Magnetophon. Ein neuer Beitrag der Technik für die Bereicherung des Rundfunkprogramms, in: Handbuch des deutschen Rundfunks 1939/1949, Heidelberg / Berlin / Magdeburg (Vowinckel) 1940, 186-190 (186).
  2. Wolfgang, Hagen, Theorien des Radios. Ästhetik und Äther, online unter: http://www.whagen.de/seminare/AETHER/Aether3.htm (zuletzt abgerufen: 25.08.2017)