Denkmalbilder - Sammlung Feist
Aus Mediathek des IKB
Denkmalbilder – Das Diaarchiv des Kunsthistorikers Peter H. Feist
Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt der Mediathek, Laufzeit 1.1.2018 - 31.12.2018. Projektleitung Dr. Georg Schelbert
Siehe auch: Homepage des IKB
Förderung
Das Projekt "Denkmalbilder" wurde im Zeitraum vom 1.1. - 31.12.2018 vom Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS) gefördert.
Online-Zugang und Bestandsübersicht
Über die Bestandsübersicht werden die Digitalisierungs- und Erschließungsergebnisse schrittweise online zugänglich gemacht. Die Bilder sind, sofern sie von Peter H. Feist stammen, mit einer Creative Commons Lizenz mit Namensnennung (CC BY SA) versehen.
Online-Zugang mit Suchfeldern.
Vorhaben und Gegenstand
Peter H. Feist (geb. 1928, gest. 2015, Wikipedia) war einer der führenden Kunsthistoriker in der DDR, dessen Wirken weitgehend mit dem Bestehen dieses Staates zusammenfiel. Seine prägende Rolle zeigt sich sowohl in den Positionen, die von der Universitätsprofessur und Institutsleitung an der Humboldt-Universität zu Berlin, über Mitgliedschaft in der Akademie der Künste und des Zentralvorstandes des Verbandes Bildender Künstler der DDR bis zur Leitung des Instituts für Ästhetik und Kunstwissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR reichten, als auch in den insgesamt fast 1000, von Zeitungsartikeln bis zu Büchern reichenden Veröffentlichungen, die er in rund sechs Jahrzehnten verfasste oder herausgab.
Im Jahr 2016 übernahm die Mediathek ca. 20.000 Dias von Prof. Peter H. Feist, die dieser auf Dienst- und Studienreisen zwischen ca. 1954 und 1996 aufgenommen hat. Dabei handelt es sich um Kleinbilddias auf 35mm-Film, der mit Papiermaske zwischen 5 x 5 cm großen Glasplatten verklebt wurde. Im Rahmen des Förderprogramms 2018 der Servicestelle für Digitalisierung (digiS) erhielt die Mediathek des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte Mittel zur digitalen Erschließung des Bild-Nachlasses von Professor Peter H. Feist.
Die auf über 100 Reisen im In- und Ausland fast ausschließlich aus eigenen Originalaufnahmen aufgebaute Diasammlung war für Peter H. Feist von besonderer Bedeutung, da der Zugang zu Bildmaterial, zumal von westeuropäischer und nordamerikanischer Kunst, die zu seinen Forschungsschwerpunkten gehörte, in der DDR sehr eingeschränkt war. Die Bildsammlung spiegelt aber nicht nur persönliche Forschungsinteressen, sondern reflektiert die Bewegungsräume des Forschers und den allgemeinen Blick auf Kunst und Kunstgeschichte in der DDR. Die Sammlung dokumentiert etwa zur Hälfte Kunstwerke in situ, Bauten und städtebauliche Situationen in Mitteleuropa, Osteuropa, Westeuropa, dem Nahen Osten, Indien und den USA. Die andere – systematisch nach Epochen und Gattungen geordnete – Hälfte des Bestandes gibt Kunstwerke der Malerei und Skulptur wieder. Der umfangreiche Bildbestand aus Ost- und Südosteuropa ist als originales und singuläres Dokumentationsmaterial für die Kunst im öffentlichen Raum, Denkmalpflege und Urbanistik in den 1950er bis 1990er Jahren wertvoll. Die Beschäftigung mit den Bildgegenständen der Diasammlung Feist ist nicht nur für die Kunstwissenschaft relevant, sondern auch für andere historische Kulturwissenschaften (Wissenschaftsgeschichte, Alltagsgeschichte, Geschichte der DDR) von Interesse.
Wie gehen wir vor?
Reinigung und Neuordnung
Die Sammlung war bei Übernahme noch in den von Peter H. Feist selbst gewählten, jedoch unzureichenden Behältnissen gelagert (Kartons für Dia-Glasplatten etc.) und muss in Archivkartons überführt werden. Ebenso ist eine äußerliche Reinigung der Dias Voraussetzung für die weitere Lagerung und die Digitalisierung.
Digitalisierung
Da es sich bei der Sammlung Feist um Originalaufnahmen handelt, werden die Dias mit hoher Auflösung digitalisiert, auch wenn es sich im Einzelfall um nicht perfekte Aufnahmen oder beschädigtes Material handelt. Mit der hoch aufgelösten Digitalisierung werden Dienstleister beauftragt.
Gleichermaßen interessieren bei diesem Gegenstand auch die eigenhändigen Beschriftungen. Durch entsprechende Beleuchtung bei der Aufnahme werden sowohl das durchleuchtete Bild als auch der Rahmen erfasst. Dadurch können praktisch alle weiteren Bearbeitungsschritte auf dem Weg zu einer vollständigen Katalogisierung in digitale Arbeitsumgebungen verlegt werden. Hierfür, wird, wie schon bei der Digitalisierung der Glasdias, eine Reproanlage mit einer über einen Computer gesteuerten 36 Megapixel-Digitalkamera, verwendet.
Erschließung
Parallel zur Digitaliserung werden die Diapositive inhaltlich erschlossen. Dabei wird neben dem Online-Medienrepositorium der Humboldt-Universität vsl. ab Ende 2018 das Datenbanksystem Collective Access zum Einsatz kommen. Da es sich bei vielen der fotografierten Gegenstände um bekannte Objekte (Bauwerke, Skulpturen im öffentlichen Raum, Kunstwerke in Museen) wird hier vorrangig mit Identifizierung mit online zugänglichen Referenzdaten, insbesondere Wikidata, gearbeitet. Hierbei wird auf die Erfahrungen aus dem Projekt Durchblick! zur Glasdiasammlung des IKB aufgebaut.
Forschung
Parall zu den Digitalisierungs- und Erschließungsarbeiten werden Forschungsarbeiten zur Biographie von Peter H. Feist und insbesondere zum Verlauf der Reisen sowie der Verwendung der Diapositive in seiner Forschung und Lehre stattfinden. Dazu werden neben der vorhandenen Literatur die Nachlassbestände des Kunsthistorikers im Archiv der Universtität und der Akademie der Bildenden Künste sowie Informationen aus der Familie herangezogen.
Team
Studentische Hilfskräfte: Léonie Cujé (ab. 10.2018), Eva Dalvai, Luca Faust (bis. 5.2018), Philippa Kramer (bis 9.2018), Peter Meier, Alina Pilz, Vivian Schlosser
IT-Infrastruktur und Administration: Simon Kwauka
Projektleitung: Georg Schelbert
Arbeitsplan
Arbeitsbeginn mit Projektpersonal war am 15. April nach Einstellung von studentischen Hilfskräften. Vorarbeiten im Bereich Konzeption, Workflows, Einrichtung der technischen Anlagen und Neuaufstellung der Sammlung wurden zu Jahresbeginn in Angriff genommen.
Während die fotografische Erfassung der Dias und die Erschließung mit 5 Hilfskräften im Haus erfolgte (April - Dezember), wurde für die hoch aufgelöste Digitalierung ein Dienstleister beauftragt (August - Oktober).
Das Projekt war mit dem Ende der Förderphase im Dezember 2018 weitgehend abgeschlossen. Die weitere Erschließung (Anreicherung mit Metadaten und Referenzdaten zu den Bildinhalten) findet mit Eigenmitteln statt.
Den Projektabschlußbericht (pdf) finden Sie auf der Internetpräsenz von digiS.
Fortführung im Rahmen von DIA - Digital Image Archive (Rahmenprojekt zur Fortführung und Weiterentwicklung der Digitalisierungsprojekte der Mediatnek)