Regelkreis: Unterschied zwischen den Versionen
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Als Regelkreis wird der in sich geschlossene Wirkungsablauf für die Beeinflussung einer physikalischen Größe in einem technischen Prozess bezeichnet. Wesentlich hierbei ist die Rückführung des aktuellen Wertes an den Regler, der einer Abweichung vom Sollwert kontinuierlich entgegenwirkt (negative Rückkopplung). Das Nyquist-Kriterium dient zur Beschreibung solcher geschlossenen Systems die mit Rückkopplung stabil gehalten werden. Klassische Beispiele für Regelkreise im Alltag sind der Tempomat im Auto oder die Temperaturregelung bei einem Heizkörper. | '''Begriff''' | ||
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Als Regelkreis wird der in sich geschlossene Wirkungsablauf für die Beeinflussung einer physikalischen Größe in einem technischen Prozess bezeichnet. Wesentlich hierbei ist die Rückführung des aktuellen Wertes an den Regler, der einer Abweichung vom Sollwert kontinuierlich entgegenwirkt (negative Rückkopplung). Das Nyquist-Kriterium dient zur Beschreibung solcher geschlossenen Systems die mit Rückkopplung stabil gehalten werden. Klassische Beispiele für Regelkreise im Alltag sind der Tempomat im Auto oder die Temperaturregelung bei einem Heizkörper.<ref>vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Regelkreis#St.C3.B6rverhalten_eines_Regelkreises (Zuletzt Aufgerufen 29.10.2017)</ref> | |||
In Abgrenzung zum Regelkreis ist Rückkopplung oder Feedback "when outputs of a system are routed back as inputs as part of a chain of cause-and-effect that forms a circuit or loop"<ref>Andrew Ford, Modeling the Environment. Island Press 2010, S. 99.</ref> Der Output des Systems wir also im Vergleich zum Regelkreis zwar ebenfalls als Input zurückgeführt, nicht aber zwangsläufig reguliert. | In Abgrenzung zum Regelkreis ist Rückkopplung oder Feedback "when outputs of a system are routed back as inputs as part of a chain of cause-and-effect that forms a circuit or loop"<ref>Andrew Ford, Modeling the Environment. Island Press 2010, S. 99.</ref> Der Output des Systems wir also im Vergleich zum Regelkreis zwar ebenfalls als Input zurückgeführt, nicht aber zwangsläufig reguliert. | ||
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In kybernetischen Regelkreisen werden die Signale der Führungsgröße und der Regelgröße durch Differenzbildung mit einander verglichen. Dies ist erforderlich um einer Instabilität des Systems entgegen zu wirken. Reagiert die Reglung zu schnell erzeugt diese Oszillationen im System und sorgt für dessen fortwährende Aufschaukelung. Es tritt also neben die reine Reaktion Wissen als Funktion des Speichers hinzu. Die Stellgröße wird | In kybernetischen Regelkreisen werden die Signale der Führungsgröße und der Regelgröße durch Differenzbildung mit einander verglichen. Die Differenz zwischen Ist- und Sollwert wird ermittelt. Dies ist erforderlich um einer Instabilität des Systems entgegen zu wirken. Reagiert die Reglung zu schnell erzeugt diese Oszillationen im System und sorgt für dessen fortwährende Aufschaukelung. Die Regelabweichung, die sich aus der Differenz von Ist-und Sollwert ergibt, wird der Regel zugeführt. Es tritt also neben die reine Reaktion Wissen als Funktion des Speichers hinzu. Die Stellgröße wird von der Vorgeschichte beeinflusst. Im Regelkreis nehmen also mit dem Stellwert die Kette an verschiedenen Zustände weiterhin Einfluss. Die Information wurde also quasi übermittelt, das Wissen gespeichert. "In solchen Regelmechanismen wird die gesamte bisherige Kette, mithin das Gedächtnis der Zustände des Systems quasi archivisch präsent gehalten, um desto raschere Entscheidungen zu über die Zukunft fällen zu können".<ref>Wolfgang Ernst, Chronopoetik, S.294.</ref> | ||
'''Weiterführendes''' | |||
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David A. Mindell, Between Human and Machine. Feedback, Control, and Computing before Cybernetics, Baltimore / London (Johns Hopkins University Press) 2004 | David A. Mindell, Between Human and Machine. Feedback, Control, and Computing before Cybernetics, Baltimore / London (Johns Hopkins University Press) 2004 |
Version vom 30. Oktober 2017, 22:43 Uhr
Begriff
Als Regelkreis wird der in sich geschlossene Wirkungsablauf für die Beeinflussung einer physikalischen Größe in einem technischen Prozess bezeichnet. Wesentlich hierbei ist die Rückführung des aktuellen Wertes an den Regler, der einer Abweichung vom Sollwert kontinuierlich entgegenwirkt (negative Rückkopplung). Das Nyquist-Kriterium dient zur Beschreibung solcher geschlossenen Systems die mit Rückkopplung stabil gehalten werden. Klassische Beispiele für Regelkreise im Alltag sind der Tempomat im Auto oder die Temperaturregelung bei einem Heizkörper.[1]
In Abgrenzung zum Regelkreis ist Rückkopplung oder Feedback "when outputs of a system are routed back as inputs as part of a chain of cause-and-effect that forms a circuit or loop"[2] Der Output des Systems wir also im Vergleich zum Regelkreis zwar ebenfalls als Input zurückgeführt, nicht aber zwangsläufig reguliert.
Medienwissenschaftliche Perspektive
In kybernetischen Regelkreisen werden die Signale der Führungsgröße und der Regelgröße durch Differenzbildung mit einander verglichen. Die Differenz zwischen Ist- und Sollwert wird ermittelt. Dies ist erforderlich um einer Instabilität des Systems entgegen zu wirken. Reagiert die Reglung zu schnell erzeugt diese Oszillationen im System und sorgt für dessen fortwährende Aufschaukelung. Die Regelabweichung, die sich aus der Differenz von Ist-und Sollwert ergibt, wird der Regel zugeführt. Es tritt also neben die reine Reaktion Wissen als Funktion des Speichers hinzu. Die Stellgröße wird von der Vorgeschichte beeinflusst. Im Regelkreis nehmen also mit dem Stellwert die Kette an verschiedenen Zustände weiterhin Einfluss. Die Information wurde also quasi übermittelt, das Wissen gespeichert. "In solchen Regelmechanismen wird die gesamte bisherige Kette, mithin das Gedächtnis der Zustände des Systems quasi archivisch präsent gehalten, um desto raschere Entscheidungen zu über die Zukunft fällen zu können".[3]
Weiterführendes
David A. Mindell, Between Human and Machine. Feedback, Control, and Computing before Cybernetics, Baltimore / London (Johns Hopkins University Press) 2004
- ↑ vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Regelkreis#St.C3.B6rverhalten_eines_Regelkreises (Zuletzt Aufgerufen 29.10.2017)
- ↑ Andrew Ford, Modeling the Environment. Island Press 2010, S. 99.
- ↑ Wolfgang Ernst, Chronopoetik, S.294.