1. Vitrinenausstellung

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Geschichte der kunsthistorischen Lehrmedien

August 2019 - Dezember 2019

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Ab Mitte des 19 Jh.: Historische Fotografien

Seit jeher bediente man sich verschiedener Reproduktionen für das Studium der Kunst. Bis zur Erfindung der Fotografie 1m Jahr 1839 Wurden Zeichnungen und verschiedene Drucktechniken (v. a. Kupferstich und Lithographie) eingesetzt. Die Etablierung des akademischen Fachs Kunstgeschichte fällt mit dem Siegeszug der Fotografie zeitlich zusammen. Diese erlaubte es, die Kunstwerke im Hörsaal vermeintlich wirklichkeitsgetreu zu vergegenwärtigen. Am Beginn der Errichtung eines kunsthistorischen Lehrstuhls an der damaligen Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität stand, wie auch andernorts, der Aufbau eines Bildarchivs. Der erste, 1873 errnannte Ordinarius, Herman Grimm, erwarb hierfur Reproduktionstionsgrafiken und Fotografien. Diese wurden auf Pappen aufgezogen, im Kurs umhergereicht oder für Klausuren den Studierenden zur Verfugung gestellt. Der Nachteil dieser Bilder bestand darin, dass diese nicht gleichzeitig zum gesprochenen Wort verfolgt werden konnten und immer nur von einzelnen Studierenden angesehen werden konnten. Die Mediathek des Instituts für Kunstgeschichte besitzt heute mehrere Hundert Abzüge von Fotografien, die noch aus dem 19. Jahrhundert stamme. Da die Fotosammlung im Zweiten Weltkrieg weitgehdne zerstört wurde, wurde der größte Teil davon erst nach 1945 antiquarisch gekauft. Der damalige Institutsleiter, Professor Hamann, beschaffte auch mehrere 10.000 Abzüge aus dem Bildarchiv Foto Marburg, das er 1913 selbst gründete.

Ab 1891: Großbilddias

Zusätzlich zu den Fotoreproduktionen wurden unter Professor Herman Grimm ab 1891 erstmals schwarz-weiß Großbildias aus Glas mit einem zugehörigen Projektor eingesetzt. Dadurch war das erste Mal auch eine Vergroßerung von Kunstwerkenen möglach. Die änderte den Blick auf Kunstwerke erhebhch. Anders als Fotografien, die durch die Reihen gegeben wurden, er1aubten Großbilddias eine Projektion zeitgleich zum gesprochenen Wort. Bei Großbilddias wird das Bild meist im Format 8,5 x 10cm mit einem Umkehrfilm direkt auf der Glasplatte belichtet. In der Frühzeit wurden die DJas vor allem von Firmen bezogen, die sich schnell etablierten. Die Bekannteste wurde von einem Doktoranden Grimms, Franz Stoedtner, 1895 gegründet. Daneben gab es am kunsthistorischen Institut in den meisten Zeiten einen eigenen Fotografen, der Reproaufnahmen nach Fotovortagen und Buchillustrationen anfertigte. Charakteristisch fur kunsthistonsche Vorträge und Vorlesungen in aller Welt war die Doppelprojktion, bei der zwei getrennte Bilder mit zwei Diaprojektoren nebeneinander gezeigt werden. Es ist umstritten, wann sie eingeführt wurde: Von Heinrich Wölffiln, der 1901 Herman Grimm nachfolgte, oder von Wölffi1ns Nachfolger Adolph Goldschmidt. Die historische Lehrbildsammlung der Mediathek des Instituts für Kunst- und Blldgesch1chte der Humbofdt-Un1vers1tät zu Berlin stammt aus einem Zeltraum von ca. 1890-1980 und umfasst einen Gesamtbestand von knapp 57 000 Stuck, der 2016 im Projekt "Durchblick" digitalisiert wurde. Manchmal sind diese Dias die einzigen Abbildungen von Kunstwerken, die selbst inzwischen verschollen oder zerstört sind Der Wert der gesamten Sammlung liegt dann, dass nachvollzogen werden kann, welche Themen an der Universität gelehrt wurden.

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