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Aktuell digitalisiert die Mediathek im Rahmen des Proiekts "Architekturbild" drei Dlasammlungen zum Thema Architekturfotografie die verschiedene Perspektiven auf die Urbanisierung und den Städtebau in den 90er Jahren
Aktuell digitalisiert die Mediathek im Rahmen des Proiekts "Architekturbild" drei Dlasammlungen zum Thema Architekturfotografie die verschiedene Perspektiven auf die Urbanisierung und den Städtebau in den 90er Jahren
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Version vom 11. Dezember 2021, 15:18 Uhr

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Geschichte der kunsthistorischen Lehrmedien

August 2019 - Dezember 2019

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Tatjana Rotfuß, Vivian Schlosser, Alina Pilz

Ab Mitte des 19 Jh.: Fotografien

Seit jeher bediente man sich verschiedener Reproduktionen für das Studium der Kunst. Bis zur Erfindung der Fotografie 1m Jahr 1839 Wurden Zeichnungen und verschiedene Drucktechniken (v. a. Kupferstich und Lithographie) eingesetzt. Die Etablierung des akademischen Fachs Kunstgeschichte fällt mit dem Siegeszug der Fotografie zeitlich zusammen. Diese erlaubte es, die Kunstwerke im Hörsaal vermeintlich wirklichkeitsgetreu zu vergegenwärtigen. Am Beginn der Errichtung eines kunsthistorischen Lehrstuhls an der damaligen Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität stand, wie auch andernorts, der Aufbau eines Bildarchivs. Der erste, 1873 errnannte Ordinarius, Herman Grimm, erwarb hierfur Reproduktionstionsgrafiken und Fotografien. Diese wurden auf Pappen aufgezogen, im Kurs umhergereicht oder für Klausuren den Studierenden zur Verfugung gestellt. Der Nachteil dieser Bilder bestand darin, dass diese nicht gleichzeitig zum gesprochenen Wort verfolgt werden konnten und immer nur von einzelnen Studierenden angesehen werden konnten. Die Mediathek des Instituts für Kunstgeschichte besitzt heute mehrere Hundert Abzüge von Fotografien, die noch aus dem 19. Jahrhundert stamme. Da die Fotosammlung im Zweiten Weltkrieg weitgehdne zerstört wurde, wurde der größte Teil davon erst nach 1945 antiquarisch gekauft. Der damalige Institutsleiter, Professor Hamann, beschaffte auch mehrere 10.000 Abzüge aus dem Bildarchiv Foto Marburg, das er 1913 selbst gründete.

Ab 1891: Großbilddias

Zusätzlich zu den Fotoreproduktionen wurden unter Professor Herman Grimm ab 1891 erstmals schwarz-weiß Großbildias aus Glas mit einem zugehörigen Projektor eingesetzt. Dadurch war das erste Mal auch eine Vergroßerung von Kunstwerkenen möglach. Die änderte den Blick auf Kunstwerke erhebhch. Anders als Fotografien, die durch die Reihen gegeben wurden, er1aubten Großbilddias eine Projektion zeitgleich zum gesprochenen Wort. Bei Großbilddias wird das Bild meist im Format 8,5 x 10cm mit einem Umkehrfilm direkt auf der Glasplatte belichtet. In der Frühzeit wurden die DJas vor allem von Firmen bezogen, die sich schnell etablierten. Die Bekannteste wurde von einem Doktoranden Grimms, Franz Stoedtner, 1895 gegründet. Daneben gab es am kunsthistorischen Institut in den meisten Zeiten einen eigenen Fotografen, der Reproaufnahmen nach Fotovortagen und Buchillustrationen anfertigte. Charakteristisch fur kunsthistonsche Vorträge und Vorlesungen in aller Welt war die Doppelprojktion, bei der zwei getrennte Bilder mit zwei Diaprojektoren nebeneinander gezeigt werden. Es ist umstritten, wann sie eingeführt wurde: Von Heinrich Wölffiln, der 1901 Herman Grimm nachfolgte, oder von Wölffi1ns Nachfolger Adolph Goldschmidt. Die historische Lehrbildsammlung der Mediathek des Instituts für Kunst- und Blldgesch1chte der Humbofdt-Un1vers1tät zu Berlin stammt aus einem Zeltraum von ca. 1890-1980 und umfasst einen Gesamtbestand von knapp 57 000 Stuck, der 2016 im Projekt "Durchblick" digitalisiert wurde. Manchmal sind diese Dias die einzigen Abbildungen von Kunstwerken, die selbst inzwischen verschollen oder zerstört sind Der Wert der gesamten Sammlung liegt dann, dass nachvollzogen werden kann, welche Themen an der Universität gelehrt wurden.

Ab 1945: Kleinbilddias

Ab den 1950er Jahren wurden vonwiegend Kleinbilddias verwendet, da diese günstiger und leichter handzuhaben handzuhaben als die Großbilddias sind. Zudem ermöglichten sie die Verbreitung von Bildern in Farbe. Kleinbilddias bestehen meist aus zwischen zwei Glasplatten geklebeten und gerahmten Diapositiven auf 35mm-Film, einer Technologie, de vom Kinofilm abstammt und bereits in den 1930er Jahren etnwickelt worden war. Zwar war die Auflösung gegenüber den Glasdias entsprechend der Größe geringe, aber die einfachere Möglichkeit der Herstsellung auch mit Amateurkameras, die Farbigkeit und der geringe Platzbedarf bei der Aurchivierung führten dazu, dass sie sich zunehmend im Lehrbetrieb durchsetzten.

Da das Filmmaterial aus organischen Kunststoften besteht treten im Lauf der ZeitFarbveränderungen auf und bei ungünstigen (z.B. feuchten Klimabedingungen können sich sogar Pilze und Bakterien hinter der Verglasung ansammeln und im Verlauf zur Zerstörung des Dias führen. Deshalb ist eine fachgerechtel Lagerung sehr wichtig.

In den Schränken der Mediathek befinden sich über 130.000 Dias in schwarz-weiß und Farbe, geordnet nach Orten oder Künstlern - sowohl Reproduktionen aus Büchern, als auch Originalaufnahmen z.B. von Exkursionen. Bis vor wenigen Jahren wurden sie parallel zur Digitalprojektion immer noch gelegentlich verwendet.

Der Gesamtbestand wächst weiter durch Schenkungen und Nachlässe, die jedoch nicht mehr eingeordnet, sondern als eigene Einheiten aufbewahrt werden. Eine der größten Sammlungen stammt aus dem Nachlass des ehemaligen Universitätsprofessors Peter H. Feist, dessen Sammlung von ca. 20.000 Kleinbilddias im Jahr 2018 im Projekt "Denkmalbilder" erschlossen und digitalisiert wurde.

Heute: digitale Repräsentationen

Mittlerweile ist die Nutzung von Diapositiven rapide zurückgegangen und die klassische Diathek wurde von Bilddatenbanken und Online-Bildarchiven abgelöst. Entscheidend für diese Entwicklung war die in den 1990ern aufkommende Digitalfotografie, die es erlaubte große Mengen an Bildern ohne Einschränkungen durch das Material aufzunehmen, verlustfrei zu speichern und mit Metainformationen anzureichern. Eine weitere Möglichkeit ist die Anfertigung digitaler Reproduktionen und Scans nach vorhandenen Publikationen.

Digitale Bilder im wissenschaftlichen Forschungsumfeld werden nach ihrer Entstehung in Datenbanken, wie imeji oder das Medienrepositorium der HU eingespeist. Das Beondere an Digitalisaten ist die Chance. seine eigenen Bildbestande mit denen anderer Institutionen zu verknüpfen wie es z.B. bei prometheus, dem digitalen verteilten Online-Bildarchiv, seit 2002 geschieht. Dieses hat heutzutage mit fast 1,5 Mio das Vielfache eines klassischen Diabestandes gespeichert.

Inzwischen werden nicht nur zweidimensionale Abbildungen, sondern auch dreidimensionale Nachbildungen von Artefakten und Bauwerken erstellt, die es erlauben große und unhandliche Objekte oder ganze Gebäude als Schema zu analysieren und im Ganzen zu erforschen. Außerdem können Forscher auf aller Welt mit den Digitalisaten der Objekte arbeiten, ohne einen direkten Zugang zum Original zu haben. Durch diitale Repräsentationen können Objekte, die bislang weitgehend unverbunden Waren, miteinander verknüpft und gemeinsam auch interdisziplinär betrachtet werden. Aktuell digitalisiert die Mediathek im Rahmen des Proiekts "Architekturbild" drei Dlasammlungen zum Thema Architekturfotografie die verschiedene Perspektiven auf die Urbanisierung und den Städtebau in den 90er Jahren aufzeigen.