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Aus Hieroglyphisch-Ägyptische Grammatik

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Allen (²2010: ch. 1.2, essay 1); Schenkel (⁵2012: Kap. 1.1.2); zur Sprachstufentabelle: vgl. Junge, Stichwort „Sprache“ in: <i>Lexikon der Ägyptologie</i>, Kammerzell (1998: 73); zur Textdatierung: Moers <i>et al.</i> (2013), Stauder (2013); zur Textgrundlagenwahl vgl. Schenkel (2012b: 363–365).   
Allen (²2010: ch. 1.2, essay 1); Schenkel (⁵2012: Kap. 1.1.2); zur Sprachstufentabelle: vgl. Junge, Stichwort „Sprache“ in: <i>Lexikon der Ägyptologie</i>, Kammerzell (1998: 73); zur Textdatierung: Moers <i>et al.</i> (2013), Stauder (2013); zur Textgrundlagenwahl vgl. Schenkel (2012b: 363–365).   
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Version vom 18. April 2018, 21:11 Uhr

Schriftsprachstufe

(1) In dieser Grammatik wird in die hieroglyphisch-ägyptische Schriftsprache eingeführt, wie sie insbesondere in Texten der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr., d.h. in der oder zeitnah zur Periode des Mittleren Reiches, bezeugt ist (vgl. die Zeittafel oben). Diese Schriftsprachstufe wird als „Mittelägyptisch“ bezeichnet. Sie unterscheidet sich vergleichsweise wenig vom sog. „Altägyptischen“ des 3. Jt. v.Chr., aber sehr vom „Neuägyptischen“ ab der zweiten Hälfte des 2. Jt. v.Chr. (Abb. 1).


Abb. 1 Schriftsprachstufen und Textregister der ägyptischen Sprache


Es hat sich akademisch eingebürgert, zuerst das Mittelägyptische zu lehren. Einführungen ins Alt- und Neuägyptische oder Ptolemäische setzen die Kenntnis des Mittelägyptischen und des in diesem Rahmen gelehrten hieroglyphischen Schriftsystems voraus.


(Der Abschnitt (2) kann ggf. zunächst übergangen werden.)

(2) Innerhalb des Mittelägyptischen wird eine frühere Entwicklungsphase als „klassisches Mittelägyptisch“ bezeichnet. Davon wird eine spätere Phase von einigen Forschenden als „Spätmittelägyptisch“ abgegrenzt (Achtung: andere Forschende nutzen diese Bezeichnung gleichbedeutend mit „Neo-Mittelägyptisch“, siehe unten). Im späteren 2. und 1. Jahrtausend v.Chr. wich die gesprochene Sprache immer stärker vom klassischen Mittelägyptisch ab. Aber auch in dieser Zeit haben ägyptische Schreiber immer wieder – mit mehr oder weniger großem Erfolg – versucht, die „altehrwürdige“ alt- und insbesondere mittelägyptische Schriftsprachstufe zu imitieren, wenn sie staatliche und religiöse Texte geschrieben haben. ForscherInnen sprechen hier von „Neo-Mittelägyptisch“ oder von „Égyptien de tradition“. Insofern qualifiziert das Erlernen des klassischen Mittelägyptisch zum Verständnis sehr vieler Texte auch nach dem Mittleren Reich, insbesondere auch zur Lektüre von Totenbuch-Sprüchen, den königlichen Unterweltsbüchern und hieroglyphischen Texten, die sich an Gebäudewänden und auf Artefakten z.B. in Museen befinden.

Die Übungs- und Beispielsätze in dieser Einführung schöpfen daher nicht nur aus original klassisch-mittelägyptischen Texten des Mittleren Reiches, sondern vereinzelt auch aus späteren Texten in Spätmittelägyptisch oder Égyptien de tradition, sofern die Passagen nicht gravierend von der klassisch-mittelägyptischen Grammatik abweichen. Die Ausgangslage ist insofern nicht ganz einfach, als dass bei einigen klassisch-mittelägyptisch wirkenden Texten, deren Schaffung lange Zeit ins Mittlere Reich datiert wurde, jüngst eine Schaffung im Neuen Reich wahrscheinlich gemacht worden ist.

Literaturhinweise

Allen (²2010: ch. 1.2, essay 1); Schenkel (⁵2012: Kap. 1.1.2); zur Sprachstufentabelle: vgl. Junge, Stichwort „Sprache“ in: Lexikon der Ägyptologie, Kammerzell (1998: 73); zur Textdatierung: Moers et al. (2013), Stauder (2013); zur Textgrundlagenwahl vgl. Schenkel (2012b: 363–365).

Siehe Bibliographie (teilweise mit Links zu online verfügbaren Werken).


Zitieren Sie diese Version dieser Seite:

Daniel A. Werning. 18.4.2018. "§1", Digitale Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache, Humboldt-Universität zu Berlin, http://hdl.handle.net/21.11101/0000-0007-C9C9-4?urlappend=index.php?title=%C2%A71%26oldid=50 (Zugriff: 28.11.2024).

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