Tonbandgerät Smaragd

Aus Medienarchäologischer Fundus

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Grunddaten

Inventarnummer: 0219
Land: Deutschland, DDR
Hersteller: VEB Meßgerätetechnik Zwönitz RFT
Baujahr: 1962/63
Modell: Smaragd BG 20/6

Beschreibung

  • Funktion des Magnettonbandgeräts


Das Prinzip des Tonkopfes

Etwa 1932 hat der junge Dipl.Ing.Eduard Schüller den von den damaligen Wechselstrom- Transformatoren her bereits bekannten eisernen Ringkern aufgesägt. Er hatte es anscheinend einfach mal probiert, einfach so.

Die mit einem kleinen Strom in der kleinen Spule (blau) erzeugte magnetische Induktion erzeugt nun in diesem (Luft-) Spalt ein Magnetfeld (rot) und an diesem Luftspalt bewegen wir das (braune) Tonband gleichmäßig vorbei. Man sieht auf dem nebenstehenden Bild ganz deutlich das Magnetfeld und das Tonband. Das Magnetfeld ist zwar etwas stark übertrieben groß, aber so etwa ist es sehr anschaulich.

So etwa funktionierte der erste Vollspur Tonkopf 1932/1933 bei der AEG in Berlin.

Zum Vergleich der Techniken, bei dem ersten Drahtbandgerät von Poulsen und später Marconi, dem Telegraphon, wurde der Draht mit zwei Stahlspitzen magnetisiert.

Dieser "Ringkern Luftspalt Magnetkopf" war der Durchbruch und so funktioniert es bis heute. Laut der Aufzeichnungen der AEG wurden sogar ab etwa 1943 Experimente mit einem 2 Spur Stereo Gerät gemacht. Und es gibt sogar noch historische Stereo Aufnahmen davon.

Hier rechts sehen Sie einen edlen japanischen 1/4 Zoll Ganzmetall- 4Kanal- 4Spur- Tonkopf aus den 80er Jahren.

Ein anschauliches Schnittbild eines "Tonkopfes"


PR99-tonkopf-schnitt-1 02.jpg


Hier links ein Vergleich eines 16-Spur 2-Zoll Tonkopfes von Studer im Vergleich mit einem 1/4-Zoll 2-Spur Kopf. Das mit dem 2-Zoll Band war damals schon eine unglaubliche Meisterleistung der Ingenieure.

Das Schnittbild zeigt anschaulich, daß in diesem einen Kopf eigentlich 16 einzelne Magnetköpfe eingebaut sind, nur durch einzelne Trennfelder (Trennlagen) getrennt.

Mit der Einführung der Mehrkanal- Technik, zuerst nur einfaches Stereo mit Halbspur Köpfen, dann später, wie oben drüber, 4 Kanal Technik, ging es rasant weiter, jedenfalls in der Ton-Technik. Das Problem der Kanaltrennung bzw. des "Übersprechens" von einer Spur zur nächsten war dann eines der Kernprobleme der gesamten analogen Aufzeichnung.


Die Vormagnetisierung (oder HF Bias)

Jetzt kann man nicht einfach eine in "Stromschwankungen" umgewandelte Musik auf ein Magnetband schreiben, so einfach macht das die Technik nicht. Die Eisenteilchen sind bildlich "zu träge" und müssen erst etwas "aufgemuntert", also durcheinander gewirbelt werden, also wieder in den Urzustand gebracht werden, wie anfänglich bei der Herstellung.


Vormagnetisierung 02.gif


Das macht man durch eine Überlagerung der Musik mit einer deutlich höheren Frequenz. So haben es die beiden Ingenieure "Dr. von Braunmühl und Dr. Weber" um 1940 durch Zufall herausgefunden. Erst mit diesem Trick gelingt es, die Magnetband-Technik optimal zu nutzen.

Der Magnetband- Transport- Mechanismus war der wichtigste Teil, über den die Entwickler 1934 gestolpert waren. Denn das Band ist dünn und empfindlich. Zwar ist es bei weitem nicht so sehr empfindlich wie eine Wachs- Schallplatte oder eine normale Schallplatte, aber es kann reißen. Darum hier ein Einblick, wie es in der Theorie aussieht.


Bandlaufwerk-Prinzip-Darstellung


Die Teile eines Tonbandgerätes, die den gleichmäßigen Bandlauf bewirken sollen. (Linke Spule, die Tonköpfe, der Capstan Anrtieb und die rechte Spule)


Bandlaufwerk-Drei-Motor-Darstellung


Ein Bandantrieb mit 3 Motoren in eine Laufrichtung. Das war die damals moderne wenn auch teurere optimale Lösung. Heute könnte man das mit nur noch zwei computergesteuerten Wickelmotoren machen.


Bandlaufwerk-Zwei-Motor-Darstellung-Typ 1


Ein Bandantrieb mit nur 2 Motoren in nur eine Richtung.


Bandlaufwerk-Zwei-Motor-Darstellung-Typ 2


Ein Bandantrieb mit 2 Motoren in beide Richtungen. Die Laufrichtung kann gewechselt werden.


Bandlaufwerk-Zwei-Motor-Darstellung-Typ 3


Ein Bandantrieb mit 1 Motor in eine Richtung. Der Motor M1 treibt über eine Gummirolle die Schwungscheibe an. Die beiden Wickelteller werden über einen Riemen angetrieben.


  • Quellen:

http://www.tonbandmuseum.info/historie-technik.html

http://www.magnetbandmuseum.info/das-ton-prinzip.html]

http://www.radiomuseum.org/r/messge_zwo_smaragd_bg205_bg_205.html


-- SebastianDoering - 06 Jul 2010

Links

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Bilder

Tonbandgerät Smaragd 1

Tonbandgerät Smaragd 2