ʿilm al-aḫlāq (Morallehre): Unterschied zwischen den Versionen

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Nach den Erläuterungen von Ṭāšköprüzādeh, der ''aḫlāq'' als „das Wissen über gepriesene und verachtete Handlungen, um die Ersteren zu erlangen und die Zweiteren zu verlassen“ definiert,<ref> ''maʽrifa al-aḫlāq al-ḥamīda wa ḏ-ḏamīma li yaktasiba al-ūlā wa yatruka aṯ-ṯāniya'',  siehe Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ Risālat al-Aḫlāq'' (Ed. Ṣalāḥ al-Hudhud), in ''Risālat al-aḫlāq wa šarḥuhā li-l-ʿAllāma Ṭāšköprüzādeh,'' Beirut- Libanon: Dār aḍ-Ḍiyāʾ (2018), S. 53.</ref> stellt sich das Glück im Dies- und Jenseits zwei Herausforderungen: Das Äußere (''ẓāhir'') wolle mit Gotteshandlungen (''ʿibāda'') beschmückt und das Innere (''bāṭin'') vom Verworfenen (''raḏāil al-aḫlāq'') geläutert sein. Also sei das sittliche Leben sowohl für das Glück auf Erden als auch für den Frieden im Jenseits unentbehrlich.<ref>Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ'', S. 53.</ref> Des Weiteren sei mit ''aḫlāq'' die Vervollkommnung des eigenen Seins beabsichtigt.<ref>Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ'', S. 57.</ref> So hatten, Ṭāšköprüzādeh zufolge, alle prophetischen Überlieferungen, direkt nach der absoluten Gewissheit im Glauben (''al-yaqīn fī l-ʿaqāʾid''), die Gewährleistung der Bereinigung des Charakters (''tahḏīb al- aḫlāq'') bezweckt.<ref>Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ'', S. 57.</ref>  Daher spricht er vom Propheten Muḥammad als dem „Vervollkommner der hohen Tugendhaftigkeit“ (''mutammimu makārim al-aḫlāq'').<ref>Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ'', S. 53.</ref>
Nach den Erläuterungen vom osmanischen Gelehrten Ṭāšköprüzādeh (gest. 968/1561), der ''aḫlāq'' als „das Wissen über gepriesene und verachtete Handlungen, um die Ersteren zu erlangen und die Zweiteren zu verlassen“ definiert,<ref> ''maʽrifa al-aḫlāq al-ḥamīda wa ḏ-ḏamīma li yaktasiba al-ūlā wa yatruka aṯ-ṯāniya'',  siehe Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ Risālat al-Aḫlāq'' (Ed. Ṣalāḥ al-Hudhud), in ''Risālat al-aḫlāq wa šarḥuhā li-l-ʿAllāma Ṭāšköprüzādeh,'' Beirut- Libanon: Dār aḍ-Ḍiyāʾ (2018), S. 53.</ref> stellt sich das Glück im Dies- und Jenseits zwei Herausforderungen: Das Äußere (''ẓāhir'') wolle mit Gotteshandlungen (''ʿibāda'') beschmückt und das Innere (''bāṭin'') vom Verworfenen (''raḏāil al-aḫlāq'') geläutert sein. Also sei das sittliche Leben sowohl für das Glück auf Erden als auch für den Frieden im Jenseits unentbehrlich.<ref>Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ'', S. 53.</ref> Des Weiteren sei mit ''aḫlāq'' die Vervollkommnung des eigenen Seins beabsichtigt.<ref>Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ'', S. 57.</ref> So hatten, Ṭāšköprüzādeh zufolge, alle prophetischen Überlieferungen, direkt nach der absoluten Gewissheit im Glauben (''al-yaqīn fī l-ʿaqāʾid''), die Gewährleistung der Bereinigung des Charakters (''tahḏīb al- aḫlāq'') bezweckt.<ref>Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ'', S. 57.</ref>  Daher spricht er vom Propheten Muḥammad als dem „Vervollkommner der hohen Tugendhaftigkeit“ (''mutammimu makārim al-aḫlāq'').<ref>Ṭāšköprüzādeh, ''Šarḥ'', S. 53.</ref>


== Autor*innen und Quellenangaben ==
== Autor*innen und Quellenangaben ==

Version vom 6. Dezember 2021, 20:53 Uhr

Nach den Erläuterungen vom osmanischen Gelehrten Ṭāšköprüzādeh (gest. 968/1561), der aḫlāq als „das Wissen über gepriesene und verachtete Handlungen, um die Ersteren zu erlangen und die Zweiteren zu verlassen“ definiert,[1] stellt sich das Glück im Dies- und Jenseits zwei Herausforderungen: Das Äußere (ẓāhir) wolle mit Gotteshandlungen (ʿibāda) beschmückt und das Innere (bāṭin) vom Verworfenen (raḏāil al-aḫlāq) geläutert sein. Also sei das sittliche Leben sowohl für das Glück auf Erden als auch für den Frieden im Jenseits unentbehrlich.[2] Des Weiteren sei mit aḫlāq die Vervollkommnung des eigenen Seins beabsichtigt.[3] So hatten, Ṭāšköprüzādeh zufolge, alle prophetischen Überlieferungen, direkt nach der absoluten Gewissheit im Glauben (al-yaqīn fī l-ʿaqāʾid), die Gewährleistung der Bereinigung des Charakters (tahḏīb al- aḫlāq) bezweckt.[4] Daher spricht er vom Propheten Muḥammad als dem „Vervollkommner der hohen Tugendhaftigkeit“ (mutammimu makārim al-aḫlāq).[5]

Autor*innen und Quellenangaben

Dieser Artikel wurde verfasst von: Fatma Akan Ayyıldız.


Quellen:

  1. maʽrifa al-aḫlāq al-ḥamīda wa ḏ-ḏamīma li yaktasiba al-ūlā wa yatruka aṯ-ṯāniya, siehe Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ Risālat al-Aḫlāq (Ed. Ṣalāḥ al-Hudhud), in Risālat al-aḫlāq wa šarḥuhā li-l-ʿAllāma Ṭāšköprüzādeh, Beirut- Libanon: Dār aḍ-Ḍiyāʾ (2018), S. 53.
  2. Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ, S. 53.
  3. Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ, S. 57.
  4. Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ, S. 57.
  5. Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ, S. 53.