ʿilm al-aḫlāq (Morallehre)

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Die Disziplin ilm al-aḫlāq (Morallehre) wird in zeitgenössischer Literatur als die Wissenschaft definiert, dessen Untersuchungsgegenstand die Normen bezüglich Handlungen sind, welche als Gut oder Böse beschrieben werden."[1]

Nach den Erläuterungen vom osmanischen Gelehrten Ṭāšköprüzādeh (gest. 968/1561), der aḫlāq als „das Wissen über gepriesene und verachtete Handlungen, um die Ersteren zu erlangen und die Zweiteren zu verlassen“ definiert,[2] stellt sich das Glück im Dies- und Jenseits zwei Herausforderungen: Das Äußere (ẓāhir) solle mit Gotteshandlungen (ʿibāda) beschmückt und das Innere (bāṭin) vom Verworfenen (raḏāʾil al-aḫlāq) geläutert sein. Also sei das sittliche Leben sowohl für das Glück auf Erden als auch für den Frieden im Jenseits unentbehrlich.[3] Des Weiteren sei mit aḫlāq die Vervollkommnung des eigenen Seins beabsichtigt.[4] So hatten Ṭāšköprüzādeh zufolge alle prophetischen Überlieferungen nach der absoluten Gewissheit im Glauben (al-yaqīn fī l-ʿaqāʾid) zur Aufgabe, den Charakter des Menschen zu reinigen (sog. tahḏīb al- aḫlāq).[5] Daher spricht Ṭāšköprüzādeh vom Propheten Muḥammad als dem „Vervollkommner der hohen Tugendhaftigkeit“ (mutammimu makārim al-aḫlāq).[6]

Autor*innen und Quellenangaben

Dieser Artikel wurde verfasst von: Fatma Akan Ayyıldız.


Quellen:

  1. Ed. As-Saqqāf, Mawsūʿat al-aḫlāq, I, 12.
  2. maʽrifa al-aḫlāq al-ḥamīda wa ḏ-ḏamīma li yaktasiba al-ūlā wa yatruka aṯ-ṯāniya, siehe Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ Risālat al-Aḫlāq (Ed. Ṣalāḥ al-Hudhud), in Risālat al-aḫlāq wa šarḥuhā li-l-ʿAllāma Ṭāšköprüzādeh, Beirut- Libanon: Dār aḍ-Ḍiyāʾ (2018), 53.
  3. Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ, 53.
  4. Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ, 57.
  5. Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ, 57.
  6. Ṭāšköprüzādeh, Šarḥ, 53.