0302 Tempel der Faustina und des Antoninus Pius

Aus Digitales Forum Romanum

Wechseln zu: Navigation, Suche

Allgemeine Information

Korrespondenz mit Forumsphase

Bezeichnungen des Gebäudes

Templum Divo Antonino et Divae Faustinae - Tempel für Antoninus Pius und Faustina, aedes Faustinae

Kurzporträt

Der Tempel wurde 141 n. Chr. für die vergöttlichte Faustina, Gemahlin des Kaisers Antoninus Pius, - und sicherlich prospektiv auch für den später versterbenden Kaiser Antoninus Pius - als Kultbau errichtet. Er befindet sich nördlich der Regia in der Nordostecke des Forumsareals.

Überlieferungslage

Durch den Einbau der Kirche San Lorenzo in Miranda hat sich viel vom ursprünglichen Tempelbau in situ erhalten. Die Rekonstruktion des Modells basiert daher hauptsächlich auf der Analyse der Architekturteile, sowie den bisherigen Rekonstruktionen durch BARTOLI, MÉNAGER, VALADIER und PENSABENE (BARTOLI 1914, CASSANELLI u.a. 1998, RIDLEY 1992, PENSABENE 1996).

Geschichte

(Zusammenfassend bei BARTOLI 1914, CASSATELLA 1996)

141 n. Chr. Der Tempel wird auf Senatsbeschluss nach dem Tod der Faustina Maior errichtet und diente als Kultbau der divinisierten Ehefrau des Kaisers (SHA Pius 6).
144 n. Chr. Eine Statue des Kaisers Antoninus Pius wird vom corpus pistorum im Tempel aufgestellt (CIL 06 1002; Abb. 54, 55).
161 n. Chr. Antoninus Pius wird nach seine Tod ebenfalls vergöttlicht und in den Kult seiner Frau mit aufgenommen. Die Inschrift auf dem Architrav wird daher aktualisiert (CIL 06 1005; Abb. 68, 69).
176 n. Chr. Der Senat weiht eine Statue des T. Pomponius Proculus sowie des T. Vitrasius Pollio im Pronaos des Tempels (CIL 06 1540; Abb. 71, 72).
176-180 n. Chr. Eine weitere Statue des M. Bassaeus Rufus wird ebenfalls im Bereich des Tempels aufgestellt (CIL 06 1599; PIR B69).
213-216 n. Chr. Es haben sich Inschriftenfragmente der 'fasti dei sodales Antoniniani' aus diesen Jahren erhalten, die über den Kult des Antoninus Pius und der Faustina berichten (CIL 06 2001).
253-268 n. Chr. Eine weitere Statue des Gallienus Saloninus Minor wird in der Nähe des Tempels geweiht (SHA Gall. 19.4).
600-800 n. Chr. Die Kirche San Lorenzo in Miranda wird im Pronaos des Tempels errichtet (ARMELLINI 1891, 156).

Funktion

Kultbau für den Kaiserkult zu Ehren des vergöttlichten Kaiserpaares Antoninus Pius und Faustina Maior.

Verortung im räumlichen Kontext

Der Bau befindet sich in der nordöstlichen Ecke des Forumsareals direkt gegenüber der Regia; westlich schließt die Basilica Paulli, östlich der sogenannte Tempel des Romulus an.

Der Tempel steht an einer für das Forumsareal bedeutsamen Stelle, die vor seiner Errichtung im mittleren 2. Jh. n.Chr. natürlich mit entsprechenden Vorgängerbauten besetzt war. Sichere Kenntnisse über diese Vorgängerbauten fehlen bislang jedoch. Ausgrabungen um den Tempel zeigen, dass der Tempel an der Stelle einer alten archaischen Nekropole ('Sepulcretum') errichtet wurde (GJERSTAD 1953, 86-93; siehe Abb. 17), welche ihrerseits in der Königszeit und Republik von Baustrukturen (z.B. Wohnarchitektur) überbaut wurde; für die Situation der späten Republik und frühen Kaiserzeit lassen sich die Mauerstrukturen jedoch keinem eindeutig identifizierbaren Gebäude zugeordnet (GJERSTAD 1953, 86-93; COARELLI 2004, 63; Abb. 13, 14, 15, 16, 66; zu den Vorgängerbauten siehe ausführlicher 0308 Vorgängerbauten des Faustinatempels).

Aktuell ist die Diskussion aufgekommen, ob der Tempel für Antoninus Pius und Fautina seinerseits auf einen älteren Tempelbau zurückgeht, der diesen Bereich in der Nordostecke des Forumsareals prominent besetzte. Dabei wurde u.a. auch konkret der Tempel des Iuppiter Stator vorgeschlagen, dessen aufgehende Architektur in dem Tempel des mittleren 2. Jh. n.Chr. in größeren Teilen intergriert sein soll (FREYBERGER 2009, 24-26; weiter zu dem Vorgängerbau siehe unter „Probleme“ sowie bei 0308 Vorgängerbauten des Faustinatempels).

Nachantike Nutzung/Überlieferung und Grabungsgeschichte

600-800 n. Chr. Einbau der Kirche San Lorenzo in Miranda in den Pronaos des Tempels (BARTOLI 1914, 956; Abb. 41, 71, 72).
1429 n. Chr. In der Kirche San Lorenzo wird auf Geheiß des Martin V ein Krankenhaus errichtet (BARTOLI 1914, 958).
1536 n. Chr. Für den Besuch des Königs Carlo V wurden 3 Kapellen aus dem Pronaos entfernt (LANCIANI 1903, 59-60).
1538 n. Chr. Bei katastrophalen Ausgrabungen vor dem Tempel wurden die oberen Teile der Treppe freigelegt sowie mehrere architektonische Schmuckelemente gefunden. Die Marmorbauteile wurden später in die Portikus von St. Peter partiell verbaut (LANCIANI 1990, 193; zusammenfassend bei BARTOLI 1914, 959-960).
1602 n. Chr. Aufgrund der Erhöhung des unteren Levels des Tempels in calpestio wurde die Kirche um 6m über dem Boden der Cella erhöht. Im selben Zuge wurde der Pronaos um ein vollständiges Interkolumnium verkürzt (BARTOLI 1914, 961).


Ausgrabungsgeschichte im 19. und 20. Jh. (Zusammenfassend zur Ausgrabungsgeschichte BARTOLI 1914; RIDLEY 1992; MÉNAGER 1809; LANCIANI 1990):

Systematische Ausgrabungen am Tempel fanden erstmals schon zwischen 1807 und 1811 unter dem Architekten Jean Francoise Julien Ménager und dem Ausgräber Giacomo OTTAVIANI statt (RIDLEY 1992, 182). Bereits in den ersten Jahren der Ausgrabung legte man die Basen der in situ befindlichen Säulen frei und fertigte erste Bauaufnahmen des Gebäudes an (Abb. 22-37). Während die Ausgrabungen von OTTAVIANI erweitert wurden, stieß der Architekt Giuseppe VALADIER hinzu. Beide Ausgräber einigten sich darauf, dass sie die Front des Tempels bis auf den Grund freilegen wollten (VALADIER 1810, 1-10; RIDLEY 1992, 182). Die Ausgrabungen endeten mit der Freilegung der Treppenfront, wo man Überreste der Marmorverkleidung der Stufen gefunden hatte, die jedoch nicht mehr im Bauzusammenhang des Pronaos standen, sondern lose im Bereich der Treppenfront verstreut lagen (BARTOLI 1914, 953; CASSANELLI 1998, 82-83; RIDLEY 1992, 183-184).

1876 wurde der Bereich um den Tempel erneut freigelegt und man fand weitere in situ befindliche Teile der Treppe. Es haben sich bei den Ausgrabungen sechs Stufen sowie der Altar fragmentarisch erhalten (Abb. 5, 10, 39). Ebenfalls wurde bei den Arbeiten ein Torso gefunden, der im Bereich des Tempels abgestellt wurde (FIORELLI 1876, 54; Abb. 54, 55). Auch befand sich der Unterkörper einer weiblichen, sitzenden Gewandfigur im nahen Umfeld des Tempels (Abb. 56, 57). Da beide Figuren im Bereich des Tempels gefunden wurden, identifiziert man sie häufig als Antoninus Pius und seine Gattin Faustina (PENSABENE 1996, 79-80). 1880 - 1885 legte man sowohl die südliche als auch die nördliche Seite des Tempels frei und stieß auf ein Plateau aus weißem Marmor sowie auf einen weiteren kolossalen Marmortorso, der vermutlich erst später beim Pronaos abgestellt wurde (BARTOLI 1914, 960; NSc 1885, 248).

Die letzte groß angelegte Grabungskampagne im Bereich des Antoninus Pius-und-Faustinatempels fand 1899 unter BONI statt (GATTI 1899, 77). Es wurde nicht nur der Innenraum der Cella des Temples ergraben (Abb. 38), sondern auch unterhalb des antiken Laufniveaus im Bereich des Fundamentes (COARELLI 2004, 63). Man wollte den Verlauf der Via Sacra erforschen, daher wurde der Bereich der Straße vor der Treppenfront tiefer gelegt. Dort wurden drei weitere Stufen gefunden, die sich deutlich von den bisherigen unterscheiden. Diese sind wesentlich breiter und flacher als die darüber liegenden Stufen (GATTI 1899, 77; Abb. 5, 39, 66, 67). In den folgenden Jahren fanden keine weiteren Grabungskampagnen statt, sondern man konzentrierte sich auf die Erhaltung des Befundes. So wurde um die Jahrhundertwende die gesamte Stufenfront sowie der Altar in opus laterizium vervollständigt und restauriert.

Befund

in situ

Durch den Einbau der Kirche San Lorenzo in Miranda haben sich viele originale Bauteile sowie Schmuckelemente in situ erhalten:

  • das vollständig erhaltene Fundament aus großen Steinquadern (Abb. 39, 66).
  • das vollständige rechteckige Podium von H: 4,61m, L: 46,094m und B: 20,93m bestehend aus Peperinoblöcken, lediglich die vordere Reihe ist aus Travertinblöcken gefertigt; die Marmorverkleidung hat sich nicht erhalten (Abb. 21, 63, 67, 72).
  • die äußeren Grundmauern des aufgehenden Mauerwerks der originalen Cellawand in opus quadratum aus Peperinotuff; wieder fehlt die Marmorverkleidung (Abb. 6, 11, 39, 43).
  • niedrige Überreste sowie Grundstrukturen der Treppenwangen (Abb. 6, 10, 39).
  • der untere Treppenbau mit insgesamt neun Stufen, wobei die drei untersten sich von den anderen deutlich unterscheiden, da sie niedriger sind (Abb. 5, 10, 21, 32, 33, 39, 66, 67).
  • der fragmentarisch erhaltene Altar (Abb. 5, 10, 39, 66).
  • die vollständige korinthische Säulenstellung, bestehend aus sieben Säulen mit attischer Basis, monolithem Säulenschaft aus Buntmarmor und korinthischem Kapitell; die Säulen sind bis auf Bestoßungen und Abplatzungen vollständig erhalten (Abb. 5, 6, 11, 42, 51, 52, 53, 60, 71).
  • vier fragmentarisch erhaltene Eckpilaster, die ebenfalls eine attische Basis sowie ein korinthisches Kapitell aufweisen (Abb. 6, 21, 26, 43).
  • Fragmente des umlaufenden reliefierten Architravs, der sich noch heute in situ befindet, mit den jeweiligen Schmuckelementen (Abb. 6, 11, 30, 42, 43, 44, 45, 46).
  • vollständige Partien des Greifen-Kandelaber-Frieses haben sich an den vorderen Ecken des Architravs erhalten, so dass der gesamte Fries ergänzt werden kann (Abb. 6, 42, 43, 44, 46, 47, 48, 49).
  • Teile der Kassettendecke (Abb. 50).
  • die vollständige Weihinschrift an Antoninus Pius und Faustina (Abb. 68, 69).

Weitere erhaltene Bauelemente

Es haben sich fünf Fragmente des Giebelschmucks erhalten, so dass der Anstieg des Geisons bestimmt werden kann, sowie (zumindest teilweise) die Verzierung, bestehend aus Pfeiffenstab, Eierstab und Blattkranz. Die Fragmente wurden jedoch nie gründlich vermessen (Abb. 2).

Im Bereich des Tempels wurden Antefixfragmente gefunden, die der Dachkonstruktion zugeordnet werden. Es handelt sich hierbei einerseits um eine ein Füllhorn tragende weibliche Gottheit, die fast vollständig erhalten ist, sowie ein weiteres Fragment einer weiblichen Gewandfigur, von der sich lediglich die Partie unterhalb der Knie erhalten hat (Abb.10).

Es wurden verschiedene kolossale Marmortorsen im Bereich des Pronaos gefunden: unter anderem ein Torso einer männlichen Figur sowie einer weiblichen Sitzfigur, die mit dem Kult des vergöttlichten Ehepaares in Verbindung gebracht werden und daher als Antoninus Pius und Faustina identifiziert wurden (PENSABENE 1992, 258-261; Abb. 54, 55, 56, 57).

Quellen

Schriftliche Quellen

Es haben sich keine schriftlichen Quellen erhalten, die über das Erscheinungsbild des Tempels oder mögliche Umbauphasen berichten. Lediglich die Inschrift am Architrav (CIL 06 1005) und die Nachricht aus der Historia Augusti (SHA Pius 13.3) über die Aufnahme des Kultes des verstorbenen Antoninus Pius in den bereits bestehenden Kult seiner Gattin Faustina wird plausibel als Hinweis gewertet, dass eine Aktualisierung der Inschrift anlässlich des Todes des Antoninus Pius erfolgte. Ob sich die Aktualisierung darüber hinaus auch auf die Gestalt des Tempels auswirkte, ist anhand der schriftlichen Quellen nicht zu erschließen.

Die historische Ereignisgeschichte, die sich auf den Tempel und das nähere Umfeld bezieht, ist hingegen nur aufgrund der schriftlichen Quellenlage zu rekonstruieren. So wird der Tempel besonders in den spätantiken Berichten über das Leben der Kaiser, in der Historia Augusti, erwähnt. Daneben erwähnen auch viele Inschriften den Tempel der Faustina und des Antoninus Pius beiläufig als Ortsangabe.

Die Historia Augusti berichtet, dass Antoninus Pius seiner verstorbenen Frau Faustina einen Tempel nach ihrem Tode weihte (SHA Pius 6.7). Ebenso geht aus diesem Bericht hervor, dass auch Antoninus Pius nach seinem Tod 161 n. Chr. vom Senat ein Tempel geweiht wurde (SHA Pius 13.3). Dieser lässt sich aufgrund der erweiterten Inschrift des Tempels mit dem Tempel des Faustina identifizieren (CIL 06 1005).

Weitere Inschriften erwähnen Statuen, die im Bereich des Tempels aufgestellt wurden. So berichtet die Inschrift (CIL 06 1002), dass Antoninus Pius vom corpus pistorum eine Statue im Tempel seiner Gattin 144 n. Chr. geweiht wurde. Weiterhin ist die Aufstellung von Statuen des T. Pomponius Proculus, T. Vitrasius Pollio im Pronaos (CIL 06 1540) und des M. Bassaeus Rufus im näheren Umfeld des Tempels durch Inschriften belegt (CIL 06 1599; PIR B69). Eine weitere Statuenaufstellung wird wiederum in der Historia Augusti genannt: So soll die Statue des Gallienus Saloninus Minor in der Nähe des Tempels um die Mitte des 3. Jh. n. Chr. geweiht wurden sein (SHA Gall. 19.4).

Bildliche Quellen

Der Tempel des Antoninus Pius und Faustina erscheint auf zahlreichen bildlichen Quellen. Mehrere Münzprägungen zeigen den Tempel in Frontalansicht (London, British Museum R.13142; R.13143). Dabei verweisen sie auch auf den figürlichen Schmuck des Tempelbaus, der sich in situ nicht erhalten hat: so zeigen alle Münzen, dass der Tempel mit Antefixen geschmückt war; darüber hinaus zeigen auch zwei Münzen, dass das Tympanon figürlichen Schmuck aufwies (Abb. 7, 8).

Weiterhin ist den Münzbildern zu entnehmen, dass der Tempel ein Kultbild im Inneren besaß sowie weitere Figuren, die die Treppenwangen schmückten (Abb. 7, 8, 9). Auch die Umzäunung des Tempelareals ist auf den Münzen abgebildet, jedoch im Befund nicht mehr nachzuvollziehen.

Neben den Münzbildern existieren vor allem nachantike Stiche, die den Tempel zeigen, während der Pronaos bereits teilweise von Erdmassen verschüttet ist und die Kirche San Lorenzo in Miranda schon in die Cella des Tempels eingebaut war. Vor allem Giovanni Battista PIRANESI (1784) hat den Faustinatempel aus verschiedenen Ansichten dargestellt (z.B. Abb. 74), aber auch Martin VAN HEEMSKERK (1570) und verschiedene unbekannte Künstler haben den Tempel in ihren Zeichnungen aus unterschiedlichen Perspektiven wiedergegeben und somit erste Bauaufnahmen der erhaltenen Architekturteile angefertigt (Abb. 18, 19, 64, 70). Besonders hervorzuheben sind hierbei die Zeichnungen aus dem 16. Jh. von Baldassare PERUZZI sowie Antonio LAFRERI, welche nicht nur die erhaltenen Fragmente des Tempels abbilden, sondern beide eine erste vollständige Rekonstruktion anfertigten (Abb. 40, 62). LAFRERI wählt allerdings im Vergleich zu PERUZZI eine eigentümliche Darstellung des Tempels mit auffallender Treppengestaltung und einer gesteigerten Anzahl an Pilastern, wohingegen Antonio DA SANGALLO, ein Architekt und Zeichner ebenfalls aus der Mitte des 16. Jh., größeren Wert auf die detailgetreue Wiedergabe der einzelnen architektonischen Fragmente legte (Abb. 62).

Für die virtuelle Rekonstruktion des Tempels sind aber auch besonders die Zeichnungen aus den ersten Ausgrabungen von großer Bedeutung, da diese den Befund im Detail wiedergeben, als auch die Unregelmäßigkeiten in der Gestaltung des Baus darstellen. Im Abgleich mit den neueren Rekonstruktionen von BARTOLI, WILSON JONES und bereits existierenden virtuellen Modellen, wie dem der UCLA, kann somit der Befund neu überprüft und seine Rekonstruktion aktualisiert werden. Hierbei sind besonders die detaillierten Bauaufnahmen von PALLADIO Mitte des 16. Jh. (Abb. 58, 59, 60) als auch die einzige weitere Grundrisszeichnung von Givanni Antonio DOSIO (Abb. 61) von Bedeutung sowie insbesondere die ersten Grabungszeichnungen von Jean Francoise Julien MÉNAGER (Abb. 22-37).

Rekonstruktion

Phase 1 – Antoninisch – 141 n.Chr.

Diese Gebäudephase korrespondiert mit den Forumsphasen N - Antoninisch - Mitte 2. Jh. n.Chr., O - Severisch - Spätes 2. Jh. n.Chr., P - Tetrarchisch - Spätes 3. Jh. n.Chr., Q - Spätantik I - Spätes 4. Jh. n.Chr., R - Spätantik II - 5. Jh. n.Chr. und S - „Ruinen“ - 6./7. Jh. n.Chr.

Bei dem Bau handelt es sich um einen hexastylen römischen Podiumstempel, der sich an den traditionellen republikanischen Tempelbauten orientiert. Die Grundfläche des Tempels beträgt L: 46,094 m auf B: 20,93 m. Der Pronaos entspricht dem Proportionsverhältnis von Breite zu Länge von 3:4. Dieses Proportionsverhältnis ist ebenso am Pronaos des Pantheons in Rom festgestellt wurden, weshalb dieser Bau als Referenz für die Rekonstruktion herangezogen wurde (WADDELL 2008; LUCCHINI 1996). Da es sich jedoch beim Pantheon nicht um einen römischen Podiumstempel handelt, wurden der Tempel aus Nîmes, die Maison Carrée (CHEVALLIER 1985, 80-82; BALTY 1960), sowie die Porticus Octaviae als zusätzliche Vergleichsbeispiele genutzt. Die Maison Carrée wurde als Vergelichsbeispiel für die aufgehende Architektur, vor allem der Dachkonstruktion herangezogen. Die Porticus Octaviae wurde in Abgleich mit der Maison Carrée für die Rekonstruktion des Giebels vor allem bezüglich des Aufbaus des Tympanonfeldes als Vergleich genutzt.

Es wurde vom Faustinatempel nur eine Phase rekonstruiert, obgleich in der Forschung umstritten ist, ob am Tempel weitere Phasen greifbar sind (zu diesem Problem siehe Kapitel „Unklarheiten/Unsicherheiten“). Literarisch ist bis auf die Anpassung der Inschrift nach dem Tod des Antoninus Pius keine weitere antike Veränderung am Tempel überliefert. Die Rekonstruktion zeigt den Bau daher unverändert im Zeitraum zwischen 141 n. Chr. und ca. 600 n. Chr. bis zum Einbau der Kirche San Lorenzo in Miranda.

Die virtuelle Rekonstruktion stützt sich vor allem auf die in situ erhaltenen Bauteile, die zum ersten Mal im Detail von PALLADIO Mitte des 16. Jh. in zeichnerischen Bauaufnahmen aufgenommen wurden, sowie auf die späteren Grabungszeichnungen von MÉNAGER 1809 und insbesondere die Publikation von BARTOLI 1914. Die Aufnahmen von BARTOLI stellten sich jedoch als problematisch heraus, da sie oft sehr ungenau und skizzenhaft im Vergleich zu den anderen Bauaufnahmen wirkten, weshalb sie anhand von Befundfotographien und vor allem den älteren, detaillierten Zeichnungen korrigiert werden mussten. Für die Detailfragen wurden die jeweiligen Partien der Vergleichsbeispiele herangezogen. Aus den Maßen der jeweiligen architektonischen Elementen wurde der Mittelwert bestimmt und dieser auf die Proportionen des Faustinatempels heruntergerechnet, bevor das Detail in der virtuellen Rekonstruktion umgesetzt wurde.

Podium

Das Podium wurde anhand der Zeichnungen von BARTOLI rekonstruiert. Seine Ausmaße betragen L: 46,094 m auf B: 20,93 m. Die Höhe ist in situ mit 5,976m noch greifbar. Das Podium besteht aus Peperinotuff und ist mit Marmor verkleidet gewesen, von dem sich jedoch nichts mehr in situ erhalten hat. Das Podium weist eine umlaufende Zierleiste auf, die sich auch um die beiden vorderen Treppenwangen zieht (Abb. 4, 22, 40, 60). Für die Rekonstruktion wurden die Profile von PALLADIO und BARTOLI abgeglichen. Alle weiteren Breitenangaben wurden der Grundrisszeichnung BARTOLIs entnommen (Abb. 1, 58).

Treppen

Die Treppenfront ist nicht mehr vollständig in situ erhalten (Abb. 21). Es haben sich bei den ersten Ausgrabungen von MÉNAGER die sechs untersten Stufen erhalten (Abb. 32, 33); weiterhin wurden bei den späteren Grabungen von BONI im Bereich des Fundaments noch weitere Stufen gefunden, die sich jedoch deutlich von den anderen Stufen unterscheiden, da sie viel breiter und niedriger sind (Abb. 5, 66). Die Treppe wurde anhand der von MÉNAGER gefundenen Stufen ergänzend rekonstruiert mit einer Stufenbreite von 0,38 m auf 0,19 m Stufenhöhe. Nur die untersten Stufen sind wie in der Ausgrabung von BONI angegeben etwas tiefer und breiter als die anderen mit den Maßen von 0,33 m Stufenbreite auf 0,84 m Stufenhöhe rekonstruiert worden. Aus diesen Werten ergibt sich eine Gesamtstufenanzahl von 27.

Die erhaltenen Stufen zeigen, dass das Fundament der Treppe innen gewölbt war und aus opus latericium bestand; die Grabungsberichte bezeugen (Abb. 5, 10, 32, 33), dass die Treppe mit Marmor verkleidet gewesen ist.

Treppenwangen

Für die Rekonstruktion der Treppenwangen wurde die Grundrisszeichnung von BARTOLI verwendet (Abb. 1). Auffällig war jedoch bei der Rekonstruktion, dass die Treppenwangen nicht bis vor an den Treppenansatz reichen, sondern lediglich bis zum oberen Viertel der Treppenfront. Vor allem die Rekonstruktionen und Zeichnungen von PALLADIO und MÉNAGER geben hier ein anderes Bild des Befunds wieder. Denn beide stellen die Treppenfront des Faustinatempels mit weiter vorgezogenen Treppenwangen, die bis zum Treppenansatz reichen, dar (Abb. 40, 58, 59). Auch der Vergleich mit der Maison Carrée und anderen Podiumstempeln ergibt (Vgl. GROS 1996, 132, 191, 195, Fig. 228; SCHOLLMEYER 2008, 117-138; Abb. 73), dass die Treppenwangen mit der ersten Stufe beginnen.

Eine Fotografie, die während der Ausgrabungen aufgenommen wurden, belegt jedoch, dass die Mauern der Treppenwangen nicht bis an die unterste Stufe reichen, jedoch deutlich weiter nach vorn geragt haben müssen, als BARTOLI es in seinem Grundrissplan angibt (Abb. 66).

Bei der Zeichnung BARTOLIs handelt es sich demnach nicht um eine exakte Wiedergabe des Befundes, sondern lediglich um eine Skizze. Die Rekonstruktion BARTOLIs wurde entsprechend dem Befund und den Beispielen korrigiert und die Treppenwangen wurden, entsprechend dem Befund, bis vor an die 3. Stufe gezogen.

Cella

Die Cellawände wurden anhand der Zeichnungen BARTOLIs rekonstruiert (Abb. 1, 3). Die Höhe der Cella beträgt 14,37 m die Breite 22,30 m und die Mauerstärke 1,19 m. Die Rekonstruktion erfasst nur die äußeren Maße der Cella, vom Innenraum ist durch den Einbau der Kirche nichts weiter bekannt. Auch die Ausgrabungen im Inneren des Tempels erbrachten für den Innenaufbau keine weiteren Erkenntnisse (GATTI 1899, 77; Abb. 38).

Tür

Von der Tür hat sich nichts mehr erhalten. BARTOLI geht in seiner Rekonstruktion jedoch auf eine Zeichnung von Sangallo aus dem 16. Jh. zurück und nennt als Breite der Tür 5,94 m (Abb. 63). Anhand dieser Angabe und in Analogie zur Tür des Pantheons (LUCCHINI 1996, 44-45) und der der Maison Carrée (CHEVALLIER 1985, 80 Abb. 45) wurde die Rekonstruktion der Tür an die Proportionen des Faustinatempels angepasst (Abb. 1, 5, 73; LUCCHINI 1996, 45 Anm. 1, 61 Fig. 21). Ebenso wurde die Nachricht bei Vitruv, dass die antiken Türen 2/3 der gesamten Cellahöhe einnehmen sollen, in der Rekonstruktion berücksichtigt (Vitr., 4.6.1; GÄNSEHIRT 2009, 45-47].

Säulen

Die Säulen sind monolith gearbeitet und bestehen aus Cipollinomarmor (Buntmarmor). Sie weisen keine Kanneluren auf. Das Basisprofil der Säulen wurde den Profilzeichnungen von BARTOLI in Abgleich mit PALLADIO und MÉNAGER entnommen. Die Höhenangaben und die Enthasis der Säule beträgt nach Abmessungen durch WILSON JONES 6:5, was auch der allgemeinen Nachricht über das Proportionsverhältnis der Säulen bei Vitruv entspricht. Jedoch widersprechen sich die Angaben der Höhe der Säulen in der Forschungsliteratur. So gibt WILSON JONES eine Höhe von 14,18 m (WILSON JONES 2000, 145-147) an und CASSATELLA, sowie ihm folgend SCHOLLMEYER eine Höhe von 17 m (CASSATELLA 1993; SCHOLLMEYER 2008, 132). Da sich die Rekonstruktion des Tempels hauptsächlich auf die Zeichnungen von BARTOLI stützt, wird für die Rekonstruktion angenommen, dass die Höhe der Cella der Gesamthöhe der Säulen entspricht. Die Säulen wurden daher in Anlehnung an die Maßangaben von WILSON JONES und BARTOLI rekonstruiert (Abb. 1, 3, 4, 20, 59).

Säulenbasen

Bei den Basen handelt es sich um attische Basen, die eine zusätzliche Plinthe aufweisen. Das Profil der Säulenbasen wurde in Abgleich mit den Umzeichnungen von BARTOLI und MÉNAGER (Abb. 4, 22) erstellt. Auffällig bei der Rekonstruktion ist, dass die Plinthe sehr eng am untersten Torus anliegt. Hierin sieht FREYBERGER einen Hinweis, dass der Tempel zwei Bauphasen umfasst (weiter dazu siehe Kapitel: „Probleme“).

Kapitelle

Die Kapitelle weisen korinthische Ordnung auf. Sie wurden mit Hilfe der Maßangaben von WILSON JONES als auch anhand der sehr detaillierten Zeichnungen von PALLADIO schematisch rekonstruiert (Abb. 3, 11, 20, 42, 51, 52, 59, 60).

Pilaster

Die Pilaster sind in Aufbau und Struktur den Säulen sehr ähnlich - nur, dass sie der Wand quadratisch vorgeblendet sind. Die Rekonstruktion hat sich daher auch sehr stark an die Proportionen des Aufbaus der Säulen gehalten. Die Breite der Pilaster ist wiederum bei BARTOLI mit 1,48m vorgegeben (Abb. 3, 4, 26, 43). Für die Rekonstruktion wurden nur die vier Eckpilaster wiedergegeben, die heute auch noch in situ zu erkennen sind. Lediglich der Stich von Antonio LAFRERI gibt vier weitere Pilaster an der Cellafront an (Abb. 62). Diese konnten jedoch im archäologischen Befund nicht nachgewiesen werden.

Architrav

Der Architrav befindet sich in situ und wurde anhand der Zeichnungen von BARTOLI rekonstruiert (Abb. 2). Über dem Pronaos befindet sich die noch in situ erhaltene Inschrift mit der Weihung an Antoninus Pius und Faustina, während sich an den Seiten Fragmente eines Frieses mit antithetischen Greifen und in der Mitte stehenden Kandelabern erhalten haben (Abb. 3, 6, 18, 20, 21, 24, 42, 42, 46, 47, 48, 49). Auch die weitere Ornamentik des Gebälks, bestehend aus Pfeiffenstab, Eierstab etc., hat sich fragmentarisch am Bau erhalten [Abb. 44], ebenso wie Teile der Kassettendekoration (Abb. 29, 50).

Giebel

Der Giebel wurde von BARTOLI anhand einiger Schmuckelemente schematisch rekonstruiert. BARTOLI konnte aus den Fragmenten die Neigung des Geisons von ca. 28.2% ermitteln. Die virtuelle Rekonstruktion lehnt sich stark an die von BARTOLI vorgeschlagene an (Abb. 2). Lediglich für die Maßangabe der Schräggeisa wurde der Giebel des Pantheon (LUCCHINI 1996, 31-35, 51 Fig. 3; WADDELL 2008, 130-132) sowie der Maison Carrée als Referenzbeispiele herangezogen und die Maße auf die Proportionen des Giebels des Faustinatempels angeglichen, da die originalen Geisonfragmente des Faustinatempels nie ausreichend vermessen wurden (Abb. 73).

„Probleme“

Es sind kaum Rekonstruktionsvarianten für den Tempel vorhanden. Lediglich die Länge der Treppenwangen und damit die Einrahmung der Treppe ist anhand des Befundes nicht eindeutig zu erschließen. Aufgrund des Befunds haben wir uns jedoch für die Rekonstruktion mit weit nach vorn gezogenen Treppenwangen entschieden, in Analogie zur Maison Carrée in Nimes.

Problematisch bei der Erschließung der Rekonstruktion des Tempels sind vor allem die sich widersprechenden Maßangaben der jeweiligen Ausgräber und Autoren. Besonders auffällig wurde diese Diskrepanz bei der Rekonstruktion der Säulen, da sich die Autoren in den Maßangaben der einzelnen Säulenabschnitte (Basis, Säulenschaft, Kapitell) sehr stark widersprachen (Vgl. die Angaben bei WILSON JONES 2000; BARTOLI 1914; CASSATELLA 1993).

Weiterhin sorgte vor allem die Publikation von BARTOLI für Unklarheit, da die Zeichnungen den Anschein geben, dass es sich um detaillierte Aufnahmen handelt. Im Abgleich mit Fotografien des Befunds und den älteren Bauaufnahmen stellte sich jedoch heraus, dass BARTOLI den Grundriss des Tempels nur als Skizze wiedergegeben hat und viele Angaben und Maße stark vereinfacht und schematisch wiedergegeben sind.

Pilaster zwischen Tür und erhaltenen Eckpilastern?

Die Variante der Rekonstruktion des Tempels mit insgesamt sechs vorgeblendeten Pilastern in der Front ist lediglich auf dem Stich von LAFRERI aus dem 16. Jh. abgebildet (Abb. 62). Da es sich hier nicht um eine zeitgenössische Bauaufnahme des Tempels handelt, sondern um eine sehr frühe Rekonstruktion und keine weiteren Pilaster im Baubefund nachgewiesen wurden, ist der Tempel im vorliegenden Modell mit lediglich vier Eckpilastern virtuell rekonstruiert worden.

Bauskulptur im Tympanon des Faustinatempels?

Einige der römischen Münzen, die den Faustinatempel abbilden, weisen figürlichen Schmuck im Bereich des Tympanons auf. Die Skulpturen, die bei den Ausgrabungen gefunden wurden, scheinen anhand der Fotographien rundplastisch ausgearbeitet zu sein, jedoch weist die männliche Figur ein Dübelloch am Rücken, womöglich zur Verankerung am Tempelgiebel, auf (Abb. 54, 55, 56, 57).

Die Darstellungen auf den Münzen machen ziemlich wahrscheinlich, dass der Giebel mit Figuren geschmückt war, jedoch hat sich zu wenig erhalten, um den Bauschmuck plausibel zu rekonstruieren.

Vorschlag eines Vorgängerbaus von FREYBERGER?

FREYBERGER postuliert, aufgrund der unterschiedlichen Steinsorten des Podiums, zum einen Peperinotuff an den Seiten, zum anderen Travertinblöcke in der Front, und aufgrund von Plinthen, die zu klein für die Basen der Säulen wirken, dass der Tempel umgebaut wurde und demnach zwei Bauphasen aufweist. Aus der Verwendung von Travertinblöcken schließt er, dass der angenommene Vorgängerbau des Faustinatempels um die Mitte des 2. Jh. v. Chr. in republikanische Zeit zu datieren ist. Als Vorgängerbau des Faustinatemples schlägt er den Iuppiter Stator-Tempel vor, der sich laut literarischer Zeugnisse neben der Regia, also im Bereich des Faustinatempels, befunden haben soll (FREYBERGER 2009, 24-26; FREYBERGER 2012, 58-66).

Ein Vorgängerbau für den Faustinatempel wäre generell zu erwarten, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass an dieser prominenten Stelle bereits ein uns heute unbekannter Tempel stand, der dann später durch den kaiserzeitlichen Faustinatempel ersetzt wurde. Vorerst aber sind keine sicheren Indizien für eine sichere Rekonstruktion der Bausituation vor dem mittleren 2. Jh. n. Chr. zu greifen, sodass in der digitalen Rekonstruktion nur der Tempel in der Phase des 2. Jh. n. Chr. angelegt ist. Es haben sich lediglich vereinzelte, unbestimmbare Mauerstrukturen unterhalb des Tempels erhalten (GJERSTAD 1953, 86-93; Abb. 13, 14; PENSABENE 1996, 239-242; ausführlicher zur Situation der Vorgängerbauten des Faustinatempels, siehe 0308 Vorgängerbauten des Faustinatempels).

Zur Frage nach der Identifizierung des Vorgängerbaus mit dem Iupiter Stator-Tempel kann keine eindeutige Aussage getroffen werden. Die Identifizierung von FREYBERGER anhand der schriftlichen Überlieferungen erscheint zu unsicher, zumal auch andere Lokalisierungen für diesen Tempel in der Forschung vorgeschlagen wurden und diskutiert werden.

Darstellung einer Temenosbegrenzung auf Münzen? Wie setzen wir diese um?

Auf den Münzen mit der Darstellung des Faustinatempels ist vor dem Tempel immer eine Temenosbegrenzung dargestellt (Abb. 7, 8, 9). Die Ausgrabungen im Bereich des Fundamentes und an der Via Sacra haben jedoch keinen Spuren erbracht, die auf eine Umzäunung des Gebietes hinweisen (GATTI 1899, 77; Abb. 14, 66). Vorzustellen ist aber, dass die Temenosbegrenzung aus ephemerem Material bestand, weshalb sich keine Spuren im Befund erhalten haben.

Rekonstruktion der Treppenfront?

Bei der Rekonstruktion der Treppenfront war vor allem schwierig, zu entscheiden, ob es sich um eine Freitreppe handelt, oder um eine mit Geländer eingefasste Stufenfront. Wie bereits bei Rekonstruktion - Treppenwangen) dargestellt, haben wir uns für einen anderen Weg gegenüber den bisherigen Rekonstruktionen der Treppe entschieden, mit nach vorne gezogenen Treppenwangen und breiter ausladender, unterer Stufenfront. Diese Rekonstruktion beruht vor allem auf den Befundfotografien, auf welchen zu erkennen ist, dass die unteren Stufen breiter angelegt sind als die oberen. Die Rekonstruktion einer Freitreppe scheint umso unwahrscheinlicher zu sein, da sich hierfür auch kaum Vergleichsbeispiele finden lassen. Möglich ist aber ebenso einen Rekonstruktion mit leicht zurückgesetzten Treppenwangen und der Einfassung der unteren Stufen durch ein hölzernes/steinernes flaches Geländer.

Weiterführende Forschungsliteratur

ARMELLINI, Mariano. (1891). Le chiese di Roma dal secolo IV al XIX. Rom: Tipografia Vaticana. (156-157) <http://penelope.uchicago.edu/Thayer/I/Gazetteer/Places/Europe/Italy/Lazio/Roma/Rome/churches/_Texts/Armellini/ARMCHI*/home.html>

BALTY, J.C. (1960). „Études sur la Maison Carrée de Nimes, 4. Étude historique, 2. La destination de la Maison Carrée." Latomus 19: 200–232.

BARTOLI, Alfonso. (1914). „Il tempio di Antonino e Faustina.“ Monumenti Antichi 23: 949-974. <online zur Verfügung gestellt von der Universitätsbibliothek Heidelberg, http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/monant1914/0479>

CARNABUCI, Elisabetta. (1991). „L'Angolo sud-orientale del Foro Romano nel Manoscritto inedito di Giacomo Boni.“ Atti dell’Accademia nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filologiche. Memorie Ser. 9 Vol. 1 Fasc. 4: 247-365.

CASSANELLI, Roberto et al. (Hrsg.). (1998). Frammenti di Roma antica nei disegni degli architetti francesi vincitori del Prix de Rome 1786-1924. Novara: de Agostino.

CHEVALLIER, Raymond. (1985). Römische Provence: Die Provinz Gallia Narbonensis. Luzern: Atlantis.

COARELLI, Filippo. (Hrsg.). (2004). Gli Scavi di Roma 1878-1921. Lexicon Topographicum Urbis Romae Supplementum 2.1. Rom: Quasar.

FIORELLI, Giuseppe. (1876). „VIII. Roma.“ Notizie degli Scavi di Antichità: 54-58. (54)

FREYBERGER, Klaus Stefan. (2009). Das Forum Romanum: Spiegel der Stadtgeschichte des antiken Rom. Mainz: von Zabern.

FREYBERGER, Klaus Stefan. (2012). „Sakrale Kommunikationsräume auf dem Forum Romanum.“ In Kommunikationsräume im kaiserzeitlichen Rom, herausgegeben von Felix MUNDT, 49-76. Topoi 6. Kolloquium Rom 24.-28. Februar 2010. Berlin: De Gruyter.

GÄNSHIRT, Christian. (Hrsg.) (2009). Vitruv, neu gelesen und illustriert: Dokumentation eines Architekturtheorie-Seminars. Kassel.

GATTI, G. (1899). „Roma. IV. Nuove scoperte nella città e nel suburbio." Notizie degli Scavi di Antichità: 77-87. <https://archive.org/stream/notiziedegliscav1899accauoft#page/77/mode/1up>

GJERSTAD, Einar. (1953). Early Rome. Bd. 1, Stratigraphical Researches in the Forum Romanum and Along the Sacra Via. Lund: C. W. K. Gleerup.

GORRIE, Charmaine. (2007). „The Restauration of the Porticus Octaviae and Severan Imperial Policy." Greece and Rome 54: 1–17.

LANCIANI, Rodolfo. (1990). Storia degli Scavi di Roma e Notizie intorno le Collezioni Romane di Antichità. Bd. 2, Gli ultimi anni di Clemente VII e il pontificato di Paolo III, 1531-1549. Rom: Quasar.

LAUTER, H. (1980/81). „Porticus Metelli, Porticus Octaviae. Die baulichen Reste." Bullettino della Commissione archeologica comunale di Roma 87: 37-46.

LUCCHINI, Flaminio. (1996). Pantheon. Monumenti dell'architettura 1. Rom: Nuova Italia Scientifica.

NASH, Ernest. (1962). Bildlexikon zur Topographie des antiken Roms. Bd. 2. Tübingen: Ernst Wasmuth.

PENSABENE, Patrizio. (1996). „Programmi decorativi e architettura del tempio di Antonino e Faustina al Foro Romano.“ In Scritti di Antichità in Memoria di Sandro Stucchi. Bd. 2, La Tripolitania – L’Italia e l’Occidente, 239-269. Studi Miscellanei 29. Rom: L’Erma di Bretschneider.

PFLAUM, Hans-Georg. (1960). Les carrières procuratoriennes équestres sous le Haut-Empire Romain. Bibliothèque archéologique et historique 57. Paris: Impr. Nationale.

RIDLEY, Ronald T. (1992). The Eagle and the Spade: Archaeology in Rome During the Napoleonic Era. Cambridge: Cambridge University Press.

SCHOLLMEYER, Patrick. (2008). Römische Tempel: Kult und Architektur im Imperium Romanum. Darmstadt: WBG.

THOMAS, Edmund. (2007). Monumentality and the Roman Empire: Architecture in the Antonine Age. Oxford: Oxford University Press.

VALADIER, Giuseppe. (1810). Raccolta delle piu insigni fabbriche di Roma antica e sue adjacenze. Bd. 1, Tempio di Antonino e Faustina. Rom.

WADDELL, Gene. (2008). Creating the Pantheon: Design, materials, and construction. Bibliotheca archaeologica 42. Rom: L'Erma di Bretschneider.

WATKIN, David. (2009). The Roman Forum. London: Profile Books.

WHEELER, Robert Eric Mortimer. (1969). Römische Kunst und Architektur. Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft.

WILSON JONES, Mark. (2000). Principles of Roman Architecture. New Haven: Yale.

Abbildungen und Quellenmaterial

Abbildungen

Abb. 1 BARTOLI 1914, Taf. 1

© Universitätsbibliothek Heidelberg

Abb. 2 BARTOLI 1914, Taf. 2

© Universitätsbibliothek Heidelberg

Abb. 3 BARTOLI 1914, Taf. 3

© Universitätsbibliothek Heidelberg

Abb. 4 BARTOLI 1914, 971-972 Abb. 8

© Universitätsbibliothek Heidelberg

[Abb. 5] CARNABUCI 1991, Abb. 12
[Abb. 6] NASH 1961, 27 Abb. 17
[Abb. 7] NASH 1961, 27 Abb. 16
Abb. 8 London, British Museum R.13143

© The Trustees of the British Museum

Abb. 9 London, British Museum R.13142

© The Trustees of the British Museum

[Abb. 10] NASH 1962, 288 Abb. 1048
Abb. 11 D-DAI-ROM-2008.2494

© Arachne

Abb. 12 BARTOLI 1914, 969-970 Abb. 6

© Universitätsbibliothek Heidelberg

[Abb. 13] GJERSTAD 1953, 88 Fig. 61
[Abb. 14] GJERSTAD 1953, 89 Fig. 62
[Abb. 15] GJERSTAD 1953, 90 Fig. 63
[Abb. 16] GJERSTAD 1953, 91 Fig. 64
[Abb. 17] GJERSTAD 1953, 92 Fig. 65
[Abb. 18] WATKIN 2009, 3
[Abb. 19] WATKIN 2009, 8
[Abb. 20] WILSON JONES 2000, 147 Fig. 7.24
Abb. 21 BARTOLI 1914, 951-952 Abb.1

© Universitätsbibliothek Heidelberg

[Abb. 22] CASSANELLI 1998, 83 Fig. G
[Abb. 23] CASSANELLI 1998, 83 Fig. F
[Abb. 24] CASSANELLI 1998, 81 Tav. 26
[Abb. 25] CASSANELLI 1998, 83 Fig. E
[Abb. 26] CASSANELLI 1998, 82 Fig. C
[Abb. 27] CASSANELLI 1998, 81 Tav. 25
[Abb. 28] CASSANELLI 1998, 81 Tav. 26
[Abb. 29] CASSANELLI 1998, 81 Tav. 26
[Abb. 30] CASSANELLI 1998, 81 Tav. 25
[Abb. 31] CASSANELLI 1998, 81 Tav. 25
[Abb. 32] CASSANELLI 1998, 83 Fig. L
[Abb. 33] CASSANELLI 1998, 82 Fig. H
[Abb. 34] CASSANELLI 1998, 82 Fig. A
[Abb. 35] CASSANELLI 1998, 83 Fig. E-L
[Abb. 36] CASSANELLI 1998, 82 Fig. B
[Abb. 37] CASSANELLI 1998, 82 Fig. A-C
[Abb. 38] PENSABENE 1996, 268 Fig. 39
[Abb. 39] PENSABENE 1996, 268 Fig. 40
[Abb. 40] PENSABENE 1996, 267 Fig. 38
[Abb. 41] PENSABENE 1996, 240 Fig. 1
[Abb. 42] PENSABENE 1996, 246 Fig. 4
[Abb. 43] PENSABENE 1996, 247 Fig. 5
[Abb. 44] PENSABENE 1996, 248 Fig. 6
[Abb. 45] PENSABENE 1996, 249 Fig. 7
[Abb. 46] PENSABENE 1996, 249 Fig. 8
[Abb. 47] PENSABENE 1996, 249 Fig. 9
[Abb. 48] PENSABENE 1996, 249 Fig. 10
[Abb. 49] PENSABENE 1996, 249 Fig. 11
[Abb. 50] PENSABENE 1996, 251 Fig. 15
[Abb. 51] PENSABENE 1996, 252 Fig. 16
[Abb. 52] PENSABENE 1996, 252 Fig. 17
[Abb. 53] PENSABENE 1996, 255 Fig. 20
[Abb. 54] PENSABENE 1996, 258 Fig. 23
[Abb. 55] PENSABENE 1996, 258 Fig. 24
[Abb. 56] PENSABENE 1996, 259 Fig. 25
[Abb. 57] PENSABENE 1996, 259 Fig. 26
[Abb. 58] PENSABENE 1996, 266 Fig. 35
[Abb. 59] PENSABENE 1996, 266 Fig. 36
[Abb. 60] PENSABENE 1996, 267 Fig. 37
[Abb. 61] LANCIANI 1990, 218 Fig. 144
[Abb. 62] LANCIANI 1990, 217 Fig. 143
[Abb. 63] LANCIANI 1990, 216 Fig. 142
[Abb. 64] LANCIANI 1990, 65 Fig. 32
[Abb. 65] COARELLI 2004, 325 Abb. 60
[Abb. 66] COARELLI 2004, 311 Abb. 39
[Abb. 67] COARELLI 2004, 311 Abb. 40
[Abb. 68] THOMAS 2007, 33 Abb. 18d
[Abb. 69] THOMAS 2007, 33 Abb. 18e
[Abb. 70] RIDLEY 1992, 186 Pl. 59
Abb. 71 © digitales-forum-romanum (Susanne MUTH)
Abb. 72 © digitales-forum-romanum (Susanne MUTH)
Abb. 73 Wikimedia Commons
Abb. 74 Giovanni Battista PIRANESI, Veduta del Tempio di Antonino e Faustina in Campo Vaccino

Wikimedia Commons

Quellenmaterial

CIL 06 1002 imp. caesari

divi hadriani f DIV
TRAIANI · PARTHICI · Nep
DlVl · NERVAE · PRONEP
Τ · AELIO · HADRIANO
ANTONINO · AVG · PIO
ΡΟΝΤ · MAX · TRIB· POTEST· VII
IMP · II · COS · III · P · P
CORPVS
PISTORVM


CIL
PFLAUM 1960, 274 Nr. 113, 2
LANCIANI 1990, 219 Fig. 145

CIL 06 1005 DIVO · ANTONINO · ET

DIVAE · FAVSTINAE · EX · S · C


CIL

CIL 06 1540 = 06 41145 = ILS 1112 HABITV CIVILI IN PRONAO AEDIS DIVI PII


CIL
BARTOLI 1914, 955

CIL 06 1599 AMICTV CIVILI IN TEMPLO DIVI PII


CIL
BARTOLI 1914, 955
PFLAUM 1960, 389 Nr. 162, 1

CIL 06 2001 = Suppl. It – Roma 1, 448 CIL

Latein, Englisch (Digital Roman Forum)
PFLAUM 1960, 665 Nr. 247, 15.

Vitr., 4.6.1 Latein (Perseus Digital Library)

Englisch (Perseus Digital Library)

SHA Pius 6.7-8 Latein (Perseus Digital Library)

Englisch (Lacus Curtius)

SHA Pius 13.3-4 Latein (Perseus Digital Library)

Englisch (Lacus Curtius)

SHA Gall. 19.4 Latein (Perseus Digital Library)

Englisch (Lacus Curtius)

Zitieren

Kames, Maria. „0302 Tempel der Faustina und des Antoninus Pius,“ Wiki des digitalen forum romanum, PERMALINK [oben in der linken Seitenleiste zu finden] (abgerufen am DATUM).

Team

Erika Holter (Recherche und Modell)

Georgia Bousia (Recherche und Modell)

Maria Kames (Recherche, Text, und Modell)

Armin Müller (Modell)