2. Vitrinenausstellung: Unterschied zwischen den Versionen
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==Metamorphosis== | |||
Léonie Cujé, Aila Schultz | |||
==Ein Stapel Bilder== | |||
Luisa Feiersinger, Georg Schelbert | |||
Im Jahr 1950 erwarb Richard Hamann, kommissarischer Lehr¬stuhlinhaber der Kunstgeschichte an der Humboldt-Universi¬tät, ca. 50.000 Fotografien von Foto Marburg. Das zentrale Foto¬archiv für Kunstgeschichte an der Universität Marburg hatte er selbst im Jahr 1913 gegründet. Mit dem Ankauf sollte der fast vollständige Verlust der Fotosamm-lung des Berliner Instituts im 2. Weltkrieg ausgeglichen werden. Man hielt das Vorhandensein einer Fotosammlung immer noch für notwen¬dig, obwohl in Lehrveranstaltungen bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts vor allem Diapositive gezeigt wurden. | |||
Die Abzüge aus Marburg wurden als lose in Papier einge-schlagene, nach Sachgruppen geordnete Pakete geliefert. Für die bessere Handhabung wurden die Fotos in Berlin auf kräftige, cremefarbene Pappen geklebt und auf der Rück-seite mit einem Etikett beschriftet. Ende der 1950er Jahre war gerade einmal die Hälfte der Fotos aufgeklebt. Das Potential wurde nicht mehr ausgeschöpft: Die Pappen wur-den im Lehrbetrieb kaum benutzt; generell erlahmte das Interesse an einer breiten Fotosammlung des kunsthistori-schen Kanons. Große Teile der angekauften Fotos lagern also immer noch in den Papierumschlägen, in denen sie geliefert wurden. Spätestens seit Foto Marburg seinen Bestand im Internet abrufbar macht, sind die Abzüge als Bildträger obsolet geworden. Nun stellt sich die Frage, was uns die Abzüge als Bildobjekte bedeuten. |
Version vom 15. Oktober 2020, 15:46 Uhr


Metamorphosis
Léonie Cujé, Aila Schultz
Ein Stapel Bilder
Luisa Feiersinger, Georg Schelbert
Im Jahr 1950 erwarb Richard Hamann, kommissarischer Lehr¬stuhlinhaber der Kunstgeschichte an der Humboldt-Universi¬tät, ca. 50.000 Fotografien von Foto Marburg. Das zentrale Foto¬archiv für Kunstgeschichte an der Universität Marburg hatte er selbst im Jahr 1913 gegründet. Mit dem Ankauf sollte der fast vollständige Verlust der Fotosamm-lung des Berliner Instituts im 2. Weltkrieg ausgeglichen werden. Man hielt das Vorhandensein einer Fotosammlung immer noch für notwen¬dig, obwohl in Lehrveranstaltungen bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts vor allem Diapositive gezeigt wurden. Die Abzüge aus Marburg wurden als lose in Papier einge-schlagene, nach Sachgruppen geordnete Pakete geliefert. Für die bessere Handhabung wurden die Fotos in Berlin auf kräftige, cremefarbene Pappen geklebt und auf der Rück-seite mit einem Etikett beschriftet. Ende der 1950er Jahre war gerade einmal die Hälfte der Fotos aufgeklebt. Das Potential wurde nicht mehr ausgeschöpft: Die Pappen wur-den im Lehrbetrieb kaum benutzt; generell erlahmte das Interesse an einer breiten Fotosammlung des kunsthistori-schen Kanons. Große Teile der angekauften Fotos lagern also immer noch in den Papierumschlägen, in denen sie geliefert wurden. Spätestens seit Foto Marburg seinen Bestand im Internet abrufbar macht, sind die Abzüge als Bildträger obsolet geworden. Nun stellt sich die Frage, was uns die Abzüge als Bildobjekte bedeuten.