Haas Effekt: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Präzedenzeffekt, oder auch Gesetz der ersten Wellenfront, ist ein psychoakustische Phänomen, das für das Richtungshören wesentlich ist. Der Präzedenzeffekt wurde Ende der 40er/ Anfang der 50er Jahre von Lothar Cremer und Helmut Haas beschrieben. Der Präzedenzeffekt tritt im Millisekundenbereich auf und erfordert die Synchronisierung zweier Kanäle. Sein historischer Index ist demzufolge die Verfügbarkeit kleinster Zeitabschnitte mit Halbspurtonbanderäten oder auch dem [[Bandecho]]. | Der Präzedenzeffekt, oder auch Gesetz der ersten Wellenfront, ist ein psychoakustische Phänomen, das für das Richtungshören wesentlich ist. Der Präzedenzeffekt wurde Ende der 40er/ Anfang der 50er Jahre von Lothar Cremer und Helmut Haas beschrieben. Der Präzedenzeffekt tritt im Millisekundenbereich auf und erfordert die Synchronisierung zweier Kanäle. Sein historischer Index ist demzufolge die Verfügbarkeit kleinster Zeitabschnitte mit Halbspurtonbanderäten oder auch dem [[Bandecho]]. | ||
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Zunächst hören Sie das erste Patch: jeweils 10 Impulse mit links mit 50 ms Delay rechts, dann je 10 Impulse mit 20 ms Delay, dann je 10 mit 10 ms, 10 mit 5 ms, 10 mit 1 ms und dann 10 Impulse links und rechts synchron. Danach hören Sie dreimal das zweite Patch: innerhalb von 20 s wird das Delay immer geringer; der Startwert beträgt eine halbe Sekunde, nach zwanzig Sekunden hören Sie ein Delay von 1ms. Dies bleibt für weitere fünf Sekunden. Bei richtiger Positionierung zu den beiden Boxen (Stereo-Dreieck) hören Sie deutlich die linke Box lauter, obwohl der Pegel beider Spuren identisch ist. Dieser Effekt wird durch das Gesetz der ersten Wellenfront beschrieben. | Zunächst hören Sie das erste Patch: jeweils 10 Impulse mit links mit 50 ms Delay rechts, dann je 10 Impulse mit 20 ms Delay, dann je 10 mit 10 ms, 10 mit 5 ms, 10 mit 1 ms und dann 10 Impulse links und rechts synchron. Danach hören Sie dreimal das zweite Patch: innerhalb von 20 s wird das Delay immer geringer; der Startwert beträgt eine halbe Sekunde, nach zwanzig Sekunden hören Sie ein Delay von 1ms. Dies bleibt für weitere fünf Sekunden. Bei richtiger Positionierung zu den beiden Boxen (Stereo-Dreieck) hören Sie deutlich die linke Box lauter, obwohl der Pegel beider Spuren identisch ist. Dieser Effekt wird durch das Gesetz der ersten Wellenfront beschrieben. | ||
Hier können Sie das Soundfile anhören: [[Medium:Haas-Effekt.ogg]] | |||
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SebastianDoering - 01 Feb 2012 | SebastianDoering - 01 Feb 2012 | ||
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Aktuelle Version vom 3. November 2015, 11:57 Uhr
Der Präzedenzeffekt, oder auch Gesetz der ersten Wellenfront, ist ein psychoakustische Phänomen, das für das Richtungshören wesentlich ist. Der Präzedenzeffekt wurde Ende der 40er/ Anfang der 50er Jahre von Lothar Cremer und Helmut Haas beschrieben. Der Präzedenzeffekt tritt im Millisekundenbereich auf und erfordert die Synchronisierung zweier Kanäle. Sein historischer Index ist demzufolge die Verfügbarkeit kleinster Zeitabschnitte mit Halbspurtonbanderäten oder auch dem Bandecho.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4zedenz-Effekt
http://de.wikipedia.org/wiki/Haas-Effekt
http://www.sengpielaudio.com/Haas-Effekt.pdf
http://www.sengpielaudio.com/DerHaaseffektUndDieAuslegung.pdf
Vor Beginn der Messung wird an der Apparatur die Verzögerung Null eingestellt und der Kopf des Beobachters in eine solche Lage gebracht, daß Miteneindruck entsteht, d. h., der Schall direkt von vorn zu kommen scheint. In dieser Stellung bleibt die Versuchsperson während der folgenden Einstellungen. Bei sehr kleinen Laufzeitdifferenzen zwischen 0 und 1 ms beobachtet man ein allmähliches Wandern der fiktiven Schallquelle, in Richtung auf den Primärlautsprecher hin. Wir empfinden also bei sehr kleinen Laufzeitdifferenzen eine Änderung des Richtungseindrucks. Nun wird beispielsweise die Sprache aus dem Echolautsprecher gegenüber dem Primärlautsprecher um 10 ms verzögert, was einem Laufwegunterschied in Luft von etwa 3,4 m entspricht, und er auffallendste Effekt ist nun der, daß man den Echolautsprecher überhautp nicht mehr hört, obwohl er mit derselben Energie strahlt wie der Primärlautsprecher, und man den Eindruck hat, die Sprache käme allein aus diesem. Eine Erklärung für diesen Effekt ist noch nicht bekannt. Er beruht wahrscheinlich auf einer Funktion unseres Zentralnervensystems und wäre vielleicht so zu erklären, daß bei Eintreffen eines Schallvorgangs ein Sprerrvorgang ausgelöst wird, der verhindert, daß wir kurzzeitiges Wiederholen desselben Schalleindrucks getrennt wahrnehmen können. Es wäre denkbar, daß die Anstiegsflanke dieses Sperrvorganges zum Richtungshören beiträgt.(Helmut Haas, Einfluss eines Einfachechos auf die Hörsamkeit von Sprache, in: Acustica, 1/1951, 49-58, hier: 52 f.)
Abbildung des Haas'schen Bandechos. In: Acustica, 1/1951, 51.
- SuperCollider-Patch zum Präzedenzeffekt:
- Wellenform zum Präzedenzeffekt:
Anmerkung zum Soundfile:
Zunächst hören Sie das erste Patch: jeweils 10 Impulse mit links mit 50 ms Delay rechts, dann je 10 Impulse mit 20 ms Delay, dann je 10 mit 10 ms, 10 mit 5 ms, 10 mit 1 ms und dann 10 Impulse links und rechts synchron. Danach hören Sie dreimal das zweite Patch: innerhalb von 20 s wird das Delay immer geringer; der Startwert beträgt eine halbe Sekunde, nach zwanzig Sekunden hören Sie ein Delay von 1ms. Dies bleibt für weitere fünf Sekunden. Bei richtiger Positionierung zu den beiden Boxen (Stereo-Dreieck) hören Sie deutlich die linke Box lauter, obwohl der Pegel beider Spuren identisch ist. Dieser Effekt wird durch das Gesetz der ersten Wellenfront beschrieben.
Hier können Sie das Soundfile anhören: Medium:Haas-Effekt.ogg
SuperCollider-Patch als Textdatei: Datei:Praezedenzeffekt.txt
SebastianDoering - 01 Feb 2012