Wuǧūb (Pflicht, Verpflichtung)

Aus Wege zu einer Ethik

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Die arabische Grundform waǧaba heißt "Pflicht/ verpflichtend sein." Häufig kommt der Begriff auch im IV. Stamm (awǧaba) im Sinne von "verpflichten", "auferlegen" und "verbindlich machen" vor.

Im Rechts- und Ethikdiskurs wird wuǧub in Zusammenhang von Handlungen, die dem Menschen auferlegt wurden, gebraucht. Indessen wird in der kalām-Disziplin über die Frage diskutiert, ob auch Gott gewisse Handlungen zugesprochen werden können, zu denen Er verpflichtet sein könnte. Im metaphysischen Sinne heißt wāǧib die "Notwendige Existenz", die in ihrem Sein keine Abhängigkeit aufweist.

Als Synonyme von wuǧūb werden luzūm ("Notwendigkeit")[1] oder ilzām ("Zwang"), iḍṭirār ("Notwendigkeit", "Nötigung", "Zwangslage"), ilǧāʾ ("Zwang", "Nötigung"), farḍ ("Pflicht", "Vorschrift", "Verordnung") sowie ṯubūt ("Festigkeit", "Unveränderlichkeit") aufgeführt.[2]

Metaphysik

Ethik

Recht

Kalām

Literatur

Quellenangaben

Benevich, Fedor. "The Necessary Existent (wājib al-wujūd)". In: Philosophical Theology in Islam- Later Ashʾarism East and West, Ed. Ayman Shihadeh u. Jan Thiele. Islamicate Intellectual History, Vol. 5. Leiden- Boston: Brill, 2020.

Kaya, Sibel. Ilâhî Fiillerde Zorunluluk. Ankara: Ankara Okulu Yayınları, 2021.

Ibn Manẓūr. Lisān al-ʿArab. 18. Bde. Qum: Našr Adab al-Ḥawza, 1984.

Weiterführende Literatur

De Haan, Daniel D. Necessary existence and the doctrine of being in Avicenna's Metaphysics of the healing. Leiden- Boston: Brill, 2020.

Saatchian, Firouzeh. Gottes Wesen- Gottes Wirken: Ontologie und Kosmologie im Denken von Šams-al-Dīn Muḥammad al-Ḫafrī (gest. 942/1535); eine philosophische Analyse nach seinen Schriften "al-Risāla fī iṯbāt wāǧib al-wuǧūd bi-l-ḏāt wa-ṣifātihī" und "al-Risāla fī l-ilāhiyyāt". Berlin: Schwarz, 2011.

Hourani, George F. Islamic Rationalism: The Ethics of Abd al-Jabbar. London: Oxford University Press, 1971.Plantinga, Alvin. The Nature of Necessity. Oxford: Clarendon Press, 1982.

Autor*innen und Referenzen

Dieser Artikel wurde verfasst von: Fatma Akan Ayyıldız.

Quellen:

  1. Lisān al-ʿArab, I: 793.
  2. Kaya, S. 20.