Ḥilm (Güte): Unterschied zwischen den Versionen
Aus Wege zu einer Ethik
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
== Gründe des ''ḥilm'' == | == Gründe des ''ḥilm'' == | ||
Al-Māwardī untersucht in seinem Werk ''Adab ad-dīn wa | Al-Māwardī untersucht in seinem Werk ''Adab ad-dīn wa-d-dunyā'' die Gründe (''asbāb''), die das Beherrschen der Seele vor dem Zorn ermöglichen.<ref>al-Māwardī, ''Adab ad-dīn wa ad-dunyā'', 402-408.</ref> Dabei betont er, dass einige Gründe besser seien als die anderen.<ref>al-Māwardī, ''Adab ad-dīn wa-d-dunyā'', 408.</ref> | ||
Diese werden in zehn Punkten aufgeführt: | Diese werden in zehn Punkten aufgeführt: |
Version vom 30. November 2020, 13:28 Uhr
Der Begriff ḥilm bedeutet sprachlich „Güte“ und wird von al-Māwardī als einer der ehrenvollsten Tugenden bezeichnet, dass auf die Wichtigkeit dieses Begriffs hindeutet.[1] Al-Māwardī definiert ḥilm als „Beherrschen der Seele vor der zürnenden Aufregung (ǧaḍab)“.[2]
Gründe des ḥilm
Al-Māwardī untersucht in seinem Werk Adab ad-dīn wa-d-dunyā die Gründe (asbāb), die das Beherrschen der Seele vor dem Zorn ermöglichen.[3] Dabei betont er, dass einige Gründe besser seien als die anderen.[4]
Diese werden in zehn Punkten aufgeführt:
- Barmherzigkeit gegenüber Unwissenden.
- Bereitschaft zur Vergebung beim Sieg über den Feind.
- Vermeidung vom gegenseitigen Schmähen, aufgrund des eigenen Stolzes.
- Aus Stolz und Selbstliebe sich nicht auf gegenseitiges Schimpfen einzulassen.
- Zurückhaltung des Betroffenen, um keine gemeine Antwort anhören zu müssen.
- Hinwegsehen der Schmähungen.
- Zurückhaltung vom Schmähen.
- Furcht durch eine Antwort auf die Schmähung sich einer Strafe auszusetzen.
- Rücksicht aufgrund vorhergängiger Wohltaten.
- List und Erwartung von Gelegenheiten den zürnenden Gegner zur richtigen Zeit zu entgegnen.
Autor*innen und Quellenangaben
Dieser Artikel wurde verfasst von: Bahattin Akyol.
Quellenangaben: